SALT LAKE CITY, 3. August 2007:
Seit 1985 hat der Humanitäre Dienst der Kirche Jesu Christi der
Heiligen der Letzten Tage in über 160 Ländern Projekte
durchgeführt. Es wurden mehr als 900 Millionen US-Dollar und über
51.000 Tonnen Lebensmittel, 7.600 Tonnen medizischer Bedarf, 69.000
Tonnen gebrauchte Kleidung sowie 5.700 Tonnen Lehrmaterial
gespendet.
Trotz seiner breit angelegten internationalen Ausrichtung hat sich
der Humanitäre Dienst der Kirche jedoch neulich auch eines eher
ungewöhnlichen Anliegens angenommen: Es ging darum, einem
schwerkranken 17-Jährigen aus Roseville in Michigan Hoffnung zu
schenken.
Andy Noble kam mit einer Alkoholembryopathie zur Welt. Er leidet
unter Kinderlähmung und einer unheilbaren Lungenkrankheit und hat
häufig Anfälle. Er hat Aufnäher von Gesetzeshütern und
Sicherheitsbeamten aus aller Welt gesammelt. Die Sammlung
dokumentiert anschaulich, wie sehr Andy die Angehörigen des
öffentlichen Dienstes respektiert und sich um sie sorgt.
Als Larry Hendricks, Feuerwehrmann aus Oakland in Kalifornien und
Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins „Oakland Firefighters
Random Acts“, Andy Noble im Jahr 2003 kennenlernte, erfuhr er, dass
dieser 15.000 Aufnäher in Plastiktüten und in Kartons
aufbewahrte.
„Wäre es nicht schade, wenn er sein Lebenswerk nie zu Gesicht
bekäme?“, fragte sich Hendricks.
Jahrelang überlegte er sich, wie man Andys Sammlung wohl ordnen
könnte, doch angesichts der Anzahl der Aufnäher schien die Aufgabe
schier unlösbar. Der Feuerwehrmann, der der Kirche Jesu Christi der
Heiligen der Letzten Tage angehört, schlug Andy und dessen Mutter,
die keine Mitglieder der Kirche sind, schließlich vor, dass man
einen Quilt anfertigen könnte, auf dem die vielen tausend Stücke
gut zur Geltung kämen. Mit beider Erlaubnis wandte sich Hendricks
an das Humanitäre Zentrum und bat um Vorschläge.
Das Humanitäre Zentrum ist das Herz des Humanitären Dienstes der
Kirche. Es dient der Kirche dazu, Hilfslieferungen für
Katastrophengebiete in aller Welt zusammenzustellen, Menschen
Fertigkeiten beizubringen, die auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind
und die ihnen helfen, auf eigenen Füßen zu stehen, und
Gelegenheiten für Dienst am Nächsten zu offerieren.
„So etwas wie das Aufnäherprojekt haben wir noch nie gemacht“,
meinte John Yancey, stellvertretender Leiter des Humanitären
Zentrums. „Wir fanden, es sei eine lohnenswerte Sache, diesem
jungen Mann zu helfen, und wir verfügen ja auch über die Mittel
dafür.“
Signe Jacobsen, eine Vollzeitmissionarin der Kirche in der
Nähabteilung des Humanitären Zentrums, ist nun für das Projekt
zuständig. Die pensionierte Näherin und Quilterin erkannte schnell,
dass man solch eine stattliche Anzahl von Aufnähern -- zu den
inzwischen 17.000 kommen immer mehr aus aller Welt hinzu -- nicht
auf der Oberseite eines einzigen Quilts anbringen kann.
„Selbst wenn man auf einem Quilt nur 50 oder 60 Aufnäher anbringt,
wird er viel zu schwer, und wir haben ja noch tausende mehr“, gab
Jacobsen zu bedenken.
Stattdessen schlug sie vor, Stoffbahnen zu verwenden, von denen
jede etwa 70 cm breit und an die 2,50 m lang ist. „Solche
Stoffbahnen kann man Rücken an Rücken hängen, und der Betrachter
kann sich die etwa 300 fertigen Bahnen dann anschauen“, meinte
Jacobsen.
Schwester Jacobsen hat sechs blaue Stoffbahnen für ganz besondere
Aufnäher reserviert. So werden auf einer die Einrichtungen geehrt,
die nach der Tragödie am 11. September 2001 in New York ihren
Beitrag geleistet haben. Außerdem werden alle Polizeiaufnäher auf
schwarzem Stoff angebracht, die Aufnäher von Feuerwehrleuten auf
rotem. In jeder Kategorie werden die Aufnäher nach Farbe, Form und
Größe befestigt. Sobald die Gestaltung feststeht, wird jeder
Aufnäher mit der Nähmaschine auf einer genau abgemessenen Stelle
appliziert.
Die Bahnen werden bis Ende September 2007 fertig sein und
voraussichtlich als Wanderausstellung in den ganzen Vereinigten
Staaten zu sehen sein. Jacobsen hofft, dass die Stoffbahnen mit den
Aufnähern die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, wie wichtig
Gesetzeshüter und Rettungsdienste für ein lebenswertes und sicheres
Gemeinwesen sind.
Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.