Wenn der Viersternegeneral Robert C. Oaks allmorgendlich sein
Büro in Frankfurt am Main betritt, trägt er keine Uniform. Seine
militärische Laufbahn hat der ehemalige Kommandant der
US-Luftstreitkräfte in Europa längst hinter sich. Vor acht Jahren
begab sich der damals 64-Jährige in Vollzeit in den geistlichen
Dienst für die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
(„Mormonen“). Seit Anfang August dieses Jahres bekleidet er das Amt
des europäischen Kirchenpräsidenten.
Durch die Zusammenlegung der Verwaltungsbezirke Europa West und
Europa Mitte zum Zeitpunkt seines Amtsantritts steht Präsident Oaks
nun an der Spitze eines gesamteuropäischen Kirchenvorstands.
Lediglich die Türkei und Teile des ehemaligen Ostblocks werden von
Moskau aus verwaltet. Dem dreiköpfigen Kirchenvorstand mit Sitz in
Frankfurt gehören neben Präsident Oaks ein Deutscher und ein
Franzose an. Dem Vorbild des Neuen Testaments entsprechend werden
alle seelsorgerischen Aufgaben von Laien ausgeübt, keiner der drei
Geistlichen hat Theologie studiert. Erich Kopischke, 51, war früher
in der Versicherungsbranche tätig, Gérald Caussé, 45, kommt aus der
Lebensmittelindustrie. Beide tragen den Titel „Ratgeber“.
Der europäische Kirchenvorstand trägt Verantwortung für knapp
450.000 Christen, die in über 1.300 Kirchengemeinden ihre religiöse
Heimat gefunden haben. Alle Gemeinden werden ausnahmslos
ehrenamtlich geführt, erfahren aber Unterstützung vom europäischen
Kirchenvorstand und dessen Verwaltungspersonal.
Am Samstag, den 13. September 2008, öffnet der neue europäische
Verwaltungshauptsitz der Kirche erst-mals seine Pforten für die
Öffentlichkeit. Bei einem Tag der offenen Tür können Besucher
zwischen 10.00 und 18.00 Uhr sowohl das Verwaltungsgebäude in der
Porthstraße 5-7 als auch das daran angrenzende Gotteshaus in der
Eckenheimer Landstraße 262-264 besichtigen. Während der Hausführung
werden auch Fragen zum Glauben der in Hessen als Körperschaft des
öffentlichen Rechts anerkannten Kirche Jesu Christi der Heiligen
der Letzten Tage beantwortet.
Im Laufe des Sommers wurde die Außenfassade von Verwaltungsgebäude
und Gotteshaus erneuert, um ein modernes, freundliches
Erscheinungsbild zu schaffen und durch eine effizientere
Wärmedämmung zum Klimaschutz beizutragen. Der sanierte
Gebäudekomplex ist wenige Gehminuten von der U-Bahn-Haltestelle
Marbachweg/Sozialzentrum entfernt.
Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist eine
weltweit über 13 Millionen Mitglieder umfassende christliche Kirche
mit Verwaltungshauptsitz in Salt Lake City, dem Austragungsort der
Olympischen Winterspiele 2002. In Europa ist die Kirche seit 1837
vertreten.
Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.