Von der beeindruckenden Zeremonie der Amtseinführung von
Präsident Barack Obama auf den Stufen des Kapitols am 20. Januar
und der andächtigen Feierlichkeit beim landesweiten
Gebetsgottesdienst am 21. Januar kehrten Präsident Dieter F.
Uchtdorf, Zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, und Elder
M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel mit guten
Gefühlen zurück, wurden sie bei ihrem zweitägigen Besuch im
eisigkalten Washington, D.C., doch nicht nur Zeugen eines für das
Land historischen Ereignisses, sondern auch von beispielhafter
Freundlichkeit, Hoffnung und Einigkeit. Präsident Uchtdorf – der
von seiner Frau Harriet begleitet wurde – und Elder Ballard waren
von Präsident Thomas S. Monson beauftragt worden, die Kirche bei
den Veranstaltungen zur Amtseinführung zu vertreten. Präsident
Monson sagte: „Es ist der Kirche stets eine Ehre, bei der
Amtseinführung eines neuen Präsidenten vertreten zu sein. Wir
wünschen Präsident Obama das Allerbeste und erbitten für ihn und
seine Amtszeit die Segnungen unseres lieben Vaters im Himmel.“
Vorbereitet und ausgerichtet wurde Präsident Uchtdorfs und Elder
Ballards Besuch unter anderem von Elder Ralph W. Hardy, einem
Gebietssiebziger im Gebiet Nordamerika Nordost. Der Sitzplatz der
Brüder war bei der Amtseinführung dicht an der Präsidententribüne
und beim Gebetsgottesdienst nahe Präsident Obama und seiner
Abordnung. „Es war durchaus angebracht, bei der Amtseinführung,
durch die ein Afroamerikaner Präsident dieser großen Nation wurde,
mit zwei Aposteln des Herrn unmittelbar vertreten zu sein“,
erklärte Präsident Uchtdorf den Church News während seines
Aufenthalts mit Elder Ballard in der amerikanischen Hauptstadt und
auch später noch einmal, nach ihrer Rückkehr nach Utah. Sowohl
Präsident Uchtdorf als auch Elder Ballard bezeichneten das, was sie
erlebt hatten, als „großartig“, „wunderbar“ und „überwältigend“.
„Von dieser neuen Regierung geht eine Botschaft der Hoffnung und
des Wandels an die Welt aus“, so Präsident Uchtdorf. „Wir wissen,
dass es keine größere Botschaft an die ganze Welt gibt als die der
Kirche und des wiederhergestellten Evangeliums Jesu Christi. Ich
hoffe nur, dass sich infolge dieses historischen Augenblicks Türen
und Herzen für das Evangelium der Hoffnung und des Wandels öffnen
werden.“
Beide Apostel verließen den Gebetsgottesdienst mit dem Eindruck,
dass das amerikanische Volk im Begriff sei, sich hinter dem neuen
Präsidenten und seiner Regierung zu vereinen, und dass man für ihn
beten müsse. Elder Ballard betonte: „Wir müssen ernstlich beten und
ihm helfen, die großen Ziele zu erreichen, die er sich vorgenommen
hat.“ Zu den Zielen, die Elder Ballards Aufmerksamkeit erregten,
gehörte, dass Präsident Obama verlangte, es müsse mehr
Verantwortung übernommen werden. „Dass ein Mensch für sein Leben
und für andere, die Hilfe brauchen, Verantwortung übernimmt – das
ist ein Thema, das mir am Herzen liegt. Ich hoffe, dass es im
ganzen Land Anklang findet, weil es gewaltige Auswirkungen haben
kann“, sagte Elder Ballard weiter. Er verschaffte seinen Gedanken
Ausdruck, welch enormen Einfluss der Appell an das
Verantwortungsbewusstsein auf die Jugend haben könne, die ja in
ihrem Land und in ihrer Religion einmal die Führung übernehmen
wird. „Das war großartig!“ beurteilte Elder Ballard dieses Ziel
Obamas und setzte hinzu: „Ich hoffe, er hält daran fest.“ Bei der
Amtseinführung saß das Ehepaar Uchtdorf neben einem
afroamerikanischen Paar. „Als der Eid abgenommen wurde, umarmte die
Dame neben [meiner Frau] sie einfach und küsste sie auf die Wange;
dabei rannen ihr Tränen über das Gesicht“, berichtete Präsident
Uchtdorf. Was er an den vergangenen beiden Tagen verspürt habe, so
Präsident Uchtdorf weiter, sei nicht nur eine Folge des riesigen
Menschenandrangs bei den Geschehnissen gewesen und auch nicht des
historischen Augenblicks, dass die USA nun zum ersten Mal einen
afroamerikanischen Präsidenten hätten, sondern vor allem der
Eindruck, dass schon die Art und Weise, wie in einer freien
Demokratie die Macht übergeben werde, die Hoffnung auslösen könne,
dass selbst große Herausforderungen sich meistern lassen. Präsident
Uchtdorf sagte, er habe sich noch nie zuvor in einer so großen
Menschenmenge befunden. Elder Ballard bemerkte dazu, Berichten
zufolge hätten über anderthalb Millionen Menschen der
Amtseinführung beigewohnt.
„Wir konnten spüren, wie nahe es den Menschen ging, in deren Mitte
wir uns befanden – und es waren alle Hautfarben, alle Religionen
und alle Sprachen unter ihnen vertreten“, ergänzte Präsident
Uchtdorf. „Wir haben da etwas ganz Großartiges erlebt – eine
Einigkeit, von der ich hoffe, dass sie anhalten und während der
gesamten Amtszeit fortdauern wird.“ Präsident Uchtdorf und Elder
Ballard kamen bei dem Gebetsgottesdienst mit Moslems, Juden und
Anhängern verschiedener christlicher Glaubensgemeinschaften
zusammen. Präsident Uchtdorf meinte: „Wir spürten, dass wir am
richtigen Ort waren, um mit all denjenigen, die wir Brüder und
Schwestern nennen, für ihn als Präsidenten und für seine Regierung
zu beten, und um mit ihnen auch für alle Regierungen auf der Welt
zu beten, dass sie allen Ländern wieder Frieden, Wohlstand und
Einigkeit verschaffen mögen.“ Präsident Uchtdorf wies darauf hin,
dass die Präsidentschaftskandidaten am Ende des Wahlkampfs im
November 2008 sehr freundlich miteinander umgegangen seien und dass
sich auch der scheidende Präsident George W. Bush und der angehende
Präsident Obama vor der Amtseinführung sehr anständig verhalten
hätten. Er bezeichnete dieses Verhalten als beispielhaft
demokratisch. Es sei auch charakteristisch für die Art und Weise,
wie die Kirche vorgehe. „Dieses Beispiel ist für uns alle sehr
wichtig und zeigt, worum wir als Kirche bemüht sind: auf jeden
Einzelnen und auf alle Menschen zugehen, dazu beitragen,
Unterschiede zu überbrücken, und die wunderbare Botschaft des
wiederhergestellten Evangeliums allen Menschen überbringen – wo sie
auch sein mögen, welche Sprache sie sprechen mögen und was auch
immer sie erlebt haben mögen.“
Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.