Presseaussendung

Statue der Handkarrenpioniere in Norwegen aufgestellt

OTTESTAD, NORWEGEN
Die den meisten Heiligen der Letzten Tage sowie Millionen von Besuchern des Tempelplatzes in Salt Lake City bekannte Statue „Handkarrenpioniere“ ist nun ein festes Ausstellungsstück in einem norwegischen Nationalmuseum. Die Bronzestatue ist eine Kopie des Originals aus dem Jahr 1926. Eine übergroße Kopie wurde später auf dem Tempelplatz aufgestellt. Das Original hatte der norwegische Bildhauer Torleif S. Knaphus (1881–1965) erschaffen, der ein Mitglied der Kirche war. Die Statue wurde von seinen Nachkommen gestiftet, die auf diese Weise die Bevölkerung ihres Heimatlandes an einem seiner berühmtesten Werke teilhaben lassen möchten.
Die öffentliche Enthüllung der Statue fand am 7. Juni am norwegischen Auswanderermuseum in Ottestad statt, das zwei Stunden nördlich der Hauptstadt Oslo liegt. Über 200 Menschen nahmen gemeinsam mit neun Vertretern des Knaphus-Familienverbands aus Utah an der Zeremonie teil. Die örtliche Prominenz, darunter Vertreter der politischen Kommunen, war ebenso zugegen wie die Präsidentschaften der Norwegen-Mission und des Pfahles Oslo sowie die Führung der örtlichen Kirchengemeinde, Missionare und Mitglieder.
Die Statue stellt eine Familie bekehrter Mitglieder aus der Anfangszeit der Kirche dar – symbolisch für diejenigen, die zwischen 1856 und 1860 von Iowa und Nebraska, wo die Bahnlinie in den Westen Amerikas endete, ins Salzseetaal zogen. Fast 3000 Heilige der Letzten Tage unternahmen diesen Pionierzug, aufgeteilt auf zehn Abteilungen mit Handkarren. Die Pioniere der siebten Abteilung kamen größtenteils aus Skandinavien. Als der Familienverband beim norwegischen Minister für Kunst und Religion wegen der geplanten Spende an Norwegen anfragte, erhielt er Informationen über den Sinn und Zweck des Auswanderermuseums in Ottestad. Das Museum dient der Auseinandersetzung mit der Geschichte norwegischer Emigranten in aller Welt und den verschiedenen Auswanderungswellen. In dem Museum werden auch wichtige historische Bauten und Gegenstände zusammengeführt und bewahrt; außerdem wird durch Veröffentlichungen, Ausstellungen, Vorlesungen und andere Mittel die Forschung gefördert. Eingegliedert ist auch ein Freilichtmuseum, in dem Nachbauten von Bauernhöfen und sonstigen Gebäuden zu sehen sind, die norwegische Siedler in grauer Vorzeit in Amerika errichtet hatten. Somit schien dort ein idealer Rahmen gegeben, die Öffentlichkeit über die Handkarrenpioniere der Mormonen aufzuklären – zumal der Schöpfer der Statue ja aus Norwegen stammte.
Die Statue „Handkarrenpioniere“ steht auf einer halbkreisförmigen Lichtung zwischen dem Hauptgebäude des Museums und einer wieder aufgebauten Kirche, die ursprünglich 1897 von den Lutheranern in Norwegen errichtet worden war. Präsident Lynn J. Poulsen von der Norwegen-Mission Oslo sagte über den Neuzugang: „Wir gehen davon aus, dass viele Fragen über die Kirche aufkommen werden, wenn die Leute sich dieses Exponat ansehen und darüber nachdenken, warum man früher aus Norwegen ausgewandert ist.“
Der Bürgermeister von Ottestad, Nils Rohne, der der Feier ebenfalls beiwohnte, erklärte, die Kirche sei in ihren Anfangstagen nicht als christlich anerkannt gewesen und man habe die Mitglieder verfolgt. Deshalb seien so viele nach Amerika ausgewandert. Anlässlich der Enthüllung wurde im Hauptgebäude des Museums ein kleines Rahmenprogramm veranstaltet. Zum Auftakt stimmte Veslemøy Fluge Berg mit dem Lied „Ved Rondane“ des norwegischen Komponisten Edvard Grieg auf die Feierlichkeiten ein. Die in Norwegen bekannte Sopranistin ist mit dem Zweiten Ratgeber in der Präsidentschaft der Norwegen-Mission Oslo verheiratet.
Anschließend führte die Kapelle der norwegischen Staatsbahn das Publikum in der alten Kirche mit einer Mischung aus Liedern und Fotos von Norwegen über den Ozean hinweg nach New York und bis nach Chicago, wo viele Auswanderer hingezogen waren. Museumsdirektor Knut Djupedal stellte im Museumsgebäude einen neuen Informationsstand über die Geschichte der Kirche, die Handkarrenpioniere der Mormonen und Torleif S. Knaphus vor. Dieser Ausstellungsstand bleibt den ganzen Sommer über im Museum.
Djupedal bestätigte gegenüber den Gästen aus Amerika, dass Torleif Knaphus nun nicht mehr nur zu ihrer Familie gehöre, sondern auch zu der des Museums. Das Thema „Mormonen“ werde außerdem von nun an fester Programmpunkt im Museum. Draußen wurden die Anwesenden an die Stelle geführt, wo die Statue von nun an stehen wird. Einer der Enkelsöhne von Bruder Knaphus übergab das gespendete Ausstellungsstück offiziell dem Museum und der Kommune. Er betonte zugleich, wie dankbar die Familie für ihre norwegische Herkunft sei. Museumsleiter Djupedal nahm die Spende entgegen. Anschließend sang Schwester Berg das bekannte Pionierlied „Kommt, Heilge, kommt“ auf Norwegisch. Fünf Jahre hatte der Knaphus-Familienverband auf dieses Ereignis hingearbeitet.

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.