Albin Lotric hatte eigentlich kein Interesse an Religion, als ihn ein junger Mann im Anzug mit einem Buch in der Hand auf der Straße ansprach. Er war nicht so fest überzeugt, dass seine Religion die richtige war, aber zu dem Zeitpunkt war er auch nicht daran interessiert, die Wahrheit zu erfahren. Albin gab höflich seine Adresse an, hoffte aber, dass er nichts weiter hören würde. Er lebte damals in Norwegen, einem Land, das ihm fremd war und dessen Sprache er nicht verstand. Er war 1963 geboren worden und in einem kleinen Dorf in den Julischen Alpen in Slowenien aufgewachsen, das damals zum sozialistischen Jugoslawien gehörte. Seine Eltern arbeiteten in einer Fabrik, und als er alt genug war, fing auch er dort an. Später diente er in der jugoslawischen Armee und lebte wie viele andere junge Männer in seinem Alter; er zog von Ort zu Ort und trank Alkohol. Nach seinem Militärdienst fühlte er sich bald rastlos und unbefriedigt. Er verließ die Fabrik und ging an die Universität, wo er Informatik studierte. Kurz darauf − im Juni 1989 − nahm er die Gelegenheit wahr, bei einer Firma im norwegischen Stavanger ein Praktikum zu absolvieren. Nicht lang nachdem er dieses Praktikum angefangen hatte, traf er in Norwegen die Missionare. Sie gaben ihm eine englische Ausgabe des Buches Mormon und später eine kroatische, da es das Buch zu dem Zeitpunkt noch nicht auf Slowenisch gab. Die Mitglieder waren freundlich, das Gespräch mit den Missionaren regte ihn dazu an, über Religion nachzudenken, und er fand einiges im Buch Mormon interessant. „Dann, eines Tages ‒ ich las gerade die Worte Moronis ‒ kam die Antwort, unerwartet und unangekündigt“, berichtet er. Ich spürte, wie der Heilige Geist mir ein unbeschreibliches Gefühl gab, und mir wurde der Verstand erleuchtet.“Er ließ sich an seinem 26. Geburtstag, dem 19. August 1989, taufen. Als er in seine Heimat zurückkehrte, erfuhr er, dass es die Kirche in Slowenien noch nicht gab. Also musste er eine Stunde zum nächsten Zweig im österreichischen Klagenfurt fahren. Er sprach mit seiner neuen Freundin Boza über das Evangelium. „Ich brauchte fast sechs Monate, bis ich ein Zeugnis bekam“, erzählt sie und beschreibt, wie die Antwort eines Sonntagabends kam, als sie in einem kleinen Wald betete. Albin taufte sie im März 1990. Als ein paar Monate später, im Dezember, Missionare nach Slowenien kamen, nahm die Anzahl der Mitglieder allmählich zu. Ein Jahr später, am 22. Dezember 1991, wurde der Zweig Ljubljana gegründet, und Albin Lotric wurde Zweigpräsident. Im Juli 1992 ließ sich das Paar im Frankfurt-Tempel in Deutschland siegeln. „Der Herr segnet uns reichlich“, sagt Bruder Lotric.
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