Die Kirche arbeitet Hand in Hand mit großen Hilfsorganisationen,
um Tsunamiopfern zu helfen. In der Landschaft Indonesiens, die vor
17 Monaten von einem Tsunami verwüstet wurde, sind eindrückliche
Mahnmale zurückgeblieben. In einem Wohngebiet in Banda Aceh --
einen knappen Kilometer vom Ozean entfernt -- liegt ein Fischerboot
noch immer auf einem Hausdach. An der Ostküste der Provinz Aceh
stehen eine Großmutter und ihre Enkeltochter in der Nähe der
Überreste ihres Hauses; die Ruinen der Nachbarhäuser sind nicht
weit davon entfernt. An kilometerlangen Abschnitten der Küste des
Landes sind immer noch leere Fundamente zu sehen, auf denen einst
Dörfer standen."Nach dem Tsunami glich die Küste in der Region
Banda Aceh monatelang einer Einöde", sagt Williams Reynolds, der
für die Tsunamihilfe der Kirche verantwortlich ist. "Heute sind die
meisten Trümmer weggeräumt und Pflanzen und Gras wachsen wieder."
Aber immer noch gibt es genügend Beweise für die Zerstörungskraft,
die dieses Land und andere Länder in Südostasien am 26. Dezember
2004 so verändert hat.Die Kirche hilft in der Region, nachdem bei
einem durch ein Seebeben der Stärke 9,0 ausgelösten Tsunami über
220 000 Menschen in einem Dutzend Ländern, darunter Sri Lanka,
Indonesien, Thailand und Indien, ums Leben gekommen sind. Die
Katastrophe hat auch die -- so die Vereinten Nationen -- "weltweit
größte Hilfsaktion aller Zeiten" herbeigeführt.Die Kirche ist auch
über ein Jahr nach Anlaufen der Hilfsaktion immer noch daran
beteiligt. Nachdem der Humanitäre Dienst der Kirche Soforthilfe
geleistet hatte, begann er in Zusammenarbeit mit einheimischen
Organisationen, auch langfristig zu helfen und Entwicklungshilfe zu
leisten. Die Kirche arbeitet auch weiterhin mit großen humanitären
Organisationen zusammen. Zusammen mit Islamic Relief Worldwide, der
Internationalen Organisation für Migration, der Adventist
Development and Relief Agency (ADRA) und International Relief and
Development baut die Kirche in Indonesien Häuser, Schulen,
Kliniken, Trinkwasseraufbereitungsanlagen und Klärwerke.Die
Bemühungen der Kirche in der Region bilden ihr bislang
bedeutendstes humanitäres Projekt. Ermöglicht wird es nach einem
Aufruf der Ersten Präsidentschaft durch das Fastopfer der
Mitglieder und die Spenden anderer. Das ist das erste Mal, dass die
Kirche nach einer Katastrophe langfristige Hilfe leistet. Derzeit
unterstützt die Kirche in Indonesien folgende Projekte: • den Bau
von zehn Schulen und drei Kliniken in Zusammenarbeit mit Islamic
Relief Worldwide, einer muslimischen Hilfsorganisation mit
Hauptsitz in England. • den Bau von etwa 1000 Wohnhäusern in den
indonesischen Bezirken Bireuen, Pidie und Aceh Utara in
Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation für Migration,
die ihren Sitz in der Schweiz hat. • den Bau von sechs Schulen
sowie die Ausbildung von Lehrern in Zusammenarbeit mit der
Adventist Development and Relief Agency (ADRA), die ihren Hauptsitz
in Silver Spring im US-Bundesstaat Maryland hat. • den Bau von
Trinkwasseranlagen und Klärwerken für 20 Dörfer sowie Ausbildung
des Personals der Anlagen in Zusammenarbeit mit der
Hilfsorganisation International Relief and Development, die ihren
Sitz in Washington D. C. hat. "Unser Ziel ist es, das Richtige auf
die richtige Weise tun", erklärt Bruder Reynolds. "Wir möchten gute
Häuser und gute Schulen bauen. Die Zusammenarbeit mit bekannten und
bewährten Organisationen erleichtert uns die Arbeit und vergrößert
letztlich unsere Fähigkeit, unseren Mitmenschen ein Segen zu sein."
Wie bei allen Bemühungen der Kirche im humanitären Bereich flössen
auch in die Tsunami-Projekte so weit wie möglich die Grundsätze der
Unabhängigkeit ein, so Bruder Reynolds.
So werden beispielsweise für das Häuserbau-Projekt der Kirche
Bürger vor Ort eingestellt, die einen Großteil der Arbeit
erledigen. Sie helfen beim Bau ihrer eigenen Häuser und der Häuser
ihrer Mitbürger mit, was auch die einheimische Wirtschaft
ankurbele, meint Bruder Reynolds, "weil wir auf Arbeitskräfte
zurückgreifen, die Teil dieses Projektes sind". Zudem treffen sich
Vertreter der Kirche und ihrer Partnerorganisationen vor Baubeginn
mit der Dorfgemeinschaft, damit Klarheit darüber herrscht, was
geplant ist. Die Kirche ermöglicht den Bau eines Gemeindezentrums
und stellt das Material dafür bereit, sofern die Einwohner bereit
sind, ihre Arbeitskraft einzubringen. Bruder Reynolds sagt, die
Kirche sei der Ansicht, dass der Zusammenhalt unter den Menschen
vor Ort gestärkt werde, wenn sie in das Projekt involviert
würden.
Vor der endgültigen Fertigstellung können die zukünftigen Bewohner
der neuen Häuser schließlich die Farbe des Anstrichs wählen und ihr
Haus selbst streichen.
"Wir sind nicht nur hier, um den Menschen zu helfen, sondern um
Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten", erklärt Bruder Reynolds. "Wir
möchten ein Programm entwickeln, das nicht nur eine augenblickliche
Not lindert, sondern langfristig auch dazu beiträgt, dass Einzelne,
Familien und das Gemeinwesen auf eigenen Beinen stehen."
Neben diesen Projekten in Indonesien führt die Kirche weiterhin
auch in den ebenso vom Tsunami betroffenen Ländern Sri Lanka und
Thailand Gemeinschaftsprojekte durch. In Sri Lanka baut sie
beispielsweise 650 Boote. In Sri Lanka gewährt sie außerdem
hunderten Frauen, die sich in Gruppen zu je fünf
zusammengeschlossen haben, um einander beim Verdienen des
Lebensunterhalts zu unterstützen, geringfügige Darlehen.
Bruder Reynolds erläutert: "Wir klären die Hilfsempfänger stets
über die heiligen Gelder auf, die die Bemühungen der Kirche möglich
machen. Wir sagen ihnen, dass ein lebender Prophet die Mitglieder
der Kirche aufgefordert hat, für die Tsunamiopfer zu fasten und zu
beten. Diese Gelder sind heilig, denn es handelt sich um
freiwillige Spenden an die Kirche, damit sie Menschen helfen kann,
die große Not leiden."
In Indonesien "verstehen die Empfänger der Hilfe, die überwiegend
muslimischen Glaubens sind, das Gesetz des Fastens", fügt er hinzu.
"Wenn wir diesen Menschen die Grundsätze erklären, die hinter den
Spenden stehen, die uns ermöglichen, in ihr Dorf zu kommen und all
das Gute zu tun, können sie sich damit identifizieren. Ich bin sehr
dankbar für das Fasten und andere Grundsätze, die der Islam und das
wiederhergestellte Evangelium gemeinsam haben und uns ermöglichen,
einander ein Segen zu sein."
Bildunterschrift 1 Mitglieder der Kirche treffen sich außerhalb von
Banda Aceh in Indonesien in einer Produktionsstätte für
Betonpaneele, die in Häusern verbaut werden. Von links: William
Reynolds, Verantwortlicher für die Tsunami-Hilfe der Kirche; Elder
Subandriyo, Gebiets-Siebziger; Ron Felt, mit dem Projekt betrauter
Bauunternehmer; Sutarno, örtlicher Bauunternehmer, sowie Hendro und
Bertha, Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit in Indonesien,
besprechen das Projekt der Kirche.
Abdruck des Fotos mit freundlicher Genehmigung von William
Reynolds
Bildunterschrift 2 Die Kirche baut gemeinsam mit der
Hilfsorganisation Austin International Relief Boote im
indonesischen Küstendorf Krueng Raya, das ungefähr eine Stunde von
Banda Aceh entfernt liegt und am 26. Dezember 2004 vom Tsunami
verwüstet wurde. Dieses Projekt ist eines von Dutzenden Projekten,
die die Kirche derzeit in Südostasien durchführt.
Abdruck des Fotos mit freundlicher Genehmigung von William
Reynolds
Bildunterschrift 3 Mitarbeiter der Latter-day Saint Charities im
Bezirk Ampara in Sri Lanka begutachten ein fertig gestelltes
Fischerboot, das für den Stapellauf bereit ist. Das Boot, das aus
Glasfasern und einen von einem Fischer gefertigten Ausleger
besteht, ist ein gutes Beispiel für die Boote, die von der Kirche
finanziert werden.
Abdruck des Fotos mit freundlicher Genehmigung von William
Reynolds
Bildunterschrift 4 Auch 17 Monate nach dem Tsunami liegt dieses
Boot noch immer auf dem Dach eines Hauses, das etwa einen Kilometer
vom Meer entfernt ist.
Abdruck des Fotos mit freundlicher Genehmigung von William
Reynolds
Bildunterschrift 5 Ein Bootsbauer in Bireuen in Indonesien bei der
Arbeit in einem Hof, in dem Arbeiter aus der Region Boote
fertigen.
Die Kirche finanziert in dem Gebiet den Bau von 80 Booten im Rahmen
eines Projekts, das ortsansässigen Fischern ermöglicht, sich ihren
Lebensunterhalt zu verdienen.
Abdruck des Fotos mit freundlicher Genehmigung von William
Reynolds
Bildunterschrift 6 Nach dem Vorbild dieses Musterhauses werden im
Rahmen eines humanitären Projekts der Kirche in Indonesien etwa
1000 Häuser errichtet.
Abdruck des Fotos mit freundlicher Genehmigung von William Reynolds
Bildunterschrift 7 Ein von der Kirche gestiftetes
Rehazentrum.
Abdruck des Fotos mit freundlicher Genehmigung von William Reynolds
Bildunterschrift 8 Ein Patient im Militärkrankenhaus in Kesdam
probiert im von der Kirche gestifteten Rehazentrum eine
Beinprothese an.
Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.