In der Bibel gibt Christus zwei wichtige Gebote: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken“ und „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“. Für die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Albanien sind diese Gebote mehr als nur Worte auf einem Blatt Papier – sie sind ein Aufruf zum Handeln, dem sie gern nachkommen.
Im Dezember 2023 spendete die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage einem Waisenhaus in Saranda in Albanien Waschmaschinen und Trockner. Mit dem Geld, das übrig blieb, organisierten die Heiligen in Albanien ein Dienstprojekt: Sie knüpften Vliesdecken und schrieben Weihnachts- und Neujahrskarten für die Waisenkinder und ein paar Familien in der Nachbarschaft.
Inspiriert hatte die Mitglieder in Albanien eine betagte blinde Frau in den Vereinigten Staaten: Sie hatte aus Mitgefühl für die Bedürftigen Decken geknüpft und und jede dieser Decken einzeln umarmt, bevor sie sie verschenkte. So entstand das Projekt „Decke mit Umarmung“. Mehr als 80 Vollzeitmissionare in und um Albanien nahmen sich an der Einstellung dieser Frau ein Beispiel. Sie stellten gemeinsam 28 große Vliesdecken her und bastelten Weihnachts- und Neujahrskarten für die Waisenkinder in Saranda und für drei bedürftige Familien.
Für die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist der Dienst am Nächsten ein Ausdruck ihres Glaubens. Im Buch Mormon – für die Mitglieder der Kirche eine heilige Schrift – wird verkündet: „Wenn ihr euren Mitmenschen dient, dann dient ihr eurem Gott.“ Mit diesem Grundsatz im Hinterkopf organisierten die Heiligen in Albanien ein weiteres Projekt, bei dem sie Decken knüpften – diesmal für junge, bedürftige Mütter.
Im Mai 2024 taten sich 30 Frauen von der Kirche mit Lizzy Grezda zusammen, der Direktorin der Krankenhausstiftung „Mutter und Kind“. Gemeinsam stellten sie 100 Babydeckchen her, legten jedem Deckchen eine Karte bei und machten dann alles gut verpackt bedürftigen Müttern zum Geschenk. Darüber hinaus spendete die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage der Organisation Überwachungsgeräte für die Vitalfunktionen, Pulsoximeter und kistenweise Bedarfsgüter für Kleinkinder.
Auf die Frage, was sie von dem Projekt halte, antwortete Sister Caroline Casper, eine Missionarin der Kirche in Albanien: „Ich habe diese Decke ganz fest umarmt, in der Hoffnung, dass die Mutter wenigstens einen Bruchteil der Liebe verspürt, die der Vater im Himmel für sie empfindet.“ Die Freude am Dienen ist für die Mitglieder der Kirche Jesu Christi an sich schon Lohn genug, aber noch erfüllender ist es natürlich, wenn sie mit ihrem Tun die Liebe Gottes an andere weitergeben können.
Um etwas zu erreichen, braucht man weder viel Aufwand noch große Gesten; es genügt schlicht und einfach der aufrechte Wunsch, Gutes zu tun. Mit ihren Diensten haben die Heiligen der Letzten Tage in Albanien im Leben von etwa 130 Menschen Zeichen gesetzt, indem sie dafür gesorgt haben, dass ihnen mit jedem Knoten, der geknüpft wurde, Aufmerksamkeit, Liebe und Fürsorge zuteilwurden – von ihren Mitmenschen wie auch von Gott.