"In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten
Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen
und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr,
der Engel aber sagte zu ihnen:
Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die
dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt
Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das
soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in
Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.
Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das
Gott lobte und sprach:
Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den
Menschen seiner Gnade."
(Lukas, 2: 8 - 14)
Über 2000 Jahre ist dieses Ereignis nun vorbei und doch kann man
heute sagen, dass das Fest der Geburt Christi auf viele Millionen
Menschen in der christlichen Welt großen Einfluss hat. Selbst wenn
die Hektik des modernen Lebens, mit dem wir auch hier in unserem
schönen Land Österreich konfrontiert sind, uns oft den Frieden der
Weihnacht nicht so spüren lässt wie wir uns das vielleicht wünschen
würden. Wir leben in einem glücklichen und gesegneten Land. In
einem Land in dem Frieden herrscht und in dem auch ein guter
Wohlstand herrscht. Wir dürfen uns von ganzem Herzen freuen auf
diese Weihnachtszeit, auf die kommenden Tage der Gemeinsamkeit in
Familie und mit unseren Freunden. Doch darf uns das nicht vergessen
lassen, dass nicht alles wohl ist - in der Welt nicht und auch
nicht in allem in Österreich. Auch hier gibt es Armut, Kummer,
Arbeitslosigkeit, Krankheit, Einsamkeit und Not; selbst unter
manchen Mitgliedern der Kirche.
Christus, den wir als Mitglieder der Kirche Jesu Christi der
Heiligen der Letzten Tage als den Sohn Gottes und unseren Erlöser
verehren, dieser Christus ist sicher traurig über das viele Leid in
der Welt, das auch häufig durch den Menschen selbst verursacht
wird. Er, der als kleines Kind in einer Krippe in einem Stall
geboren wurde, er kannte als Mensch alle Versuchungen, die uns
treffen können. Lasst uns daher Anstrengungen setzen dieses Fest zu
Ehren unseres Erlösers für einige Menschen in unserem persönlichen
Umfeld zu einem Fest der Freude zu machen. Folgen wir ihm nach und
denken wir an unseren Nächsten, an die einsame Witwe oder die
kinderreiche, verarmte Familie in unserer Nachbarschaft. Vielleicht
begegnen wir den Menschen mit mehr Freundlichkeit und
Hilfsbereitschaft als bisher und bemühen uns auch dies in das neue
Jahr 2007 mitzunehmen.
Im Jahr 2006 haben sehr viele Themen die Menschen in unserem Land
bewegt. Über das Thema Ehe und Familie wurde viel gesprochen. Neue
Formen der Ehe wurden diskutiert. Wir sehen es daher in unserer
Verantwortung als Österreichischer Kirchenvorstand dazu aus "DIE
FAMILIE - eine Proklamation an die Welt" (Präsident Gordon B.
Hinckley, 23. September 1995) zu zitieren:
"… Die Familie ist von Gott eingerichtet. Die Ehe zwischen Mann und
Frau ist wesentlich für seinen ewigen Plan. Das Kind hat das Recht
darauf, im Bund der Ehe geboren zu werden und in der Obhut eines
Vaters und einer Mutter aufzuwachsen, die den Ehebund in völliger
Treue einhalten. Ein glückliches Familienleben kann am ehesten
erreicht werden, wenn die Lehren des Herrn Jesus Christus seine
Grundlage sind.
…Wir rufen die verantwortungsbewussten Bürger und
Regierungsvertreter in aller Welt auf, solche Maßnahmen zu fördern,
die darauf ausgerichtet sind, die Familie als Grundeinheit der
Gesellschaft zu bewahren und zu stärken."
Diese Aussagen mögen auf viele Menschen nicht modern und
aufgeschlossen wirken und wir wissen, dass jeder einzelne Mensch
seine von Gott gegebene freie Willensentscheidung hat. Natürlich
kann er nach seiner freien Entscheidung sein persönliches Leben
gestalten und dies haben wir auch zu respektieren. Als
Kirchenführer der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
in Österreich erlauben wir uns aber darauf hinzuweisen, dass Gott
mit der Familie einen großen Plan hat und dass es notwendig ist,
unser Vertrauen auf Gott zu setzen und seinem Rat und den Geboten
zu folgen. Als erfahrene Familienväter dürfen wir hier auch
persönlich davon zeugen, dass in einer glücklichen Familie große
Freude zu finden ist.
Für ein glückliches Familienleben ist der Sonntag ein wichtiger
Tag; ein Tag der Entspannung und der Freude. Der Sonntag sollte
jener besondere Tag bleiben, an dem wir besonders an Jesus Christus
denken und dem lieben Gott danken. Die Gebote wurden uns gegeben um
uns zu helfen und zu unterstützen. Vertrauen wir auf den Herrn und
seien wir dankbar für die Möglichkeit einen Tag in der Woche fernab
von Hektik und Konsum zu genießen.
Aber es gibt viele Bürger in unserem Land, die uns sonntags dienen
durch ihre notwendige Arbeit in Krankenpflege, öffentlichem
Verkehr, Sicherheit usw. Diesen möchten wir herzlich danken für
ihren Verzicht auf ihren persönlichen freien Sonntag und für ihre
Arbeit während der kommenden Feiertage.
Setzen wir unser Vertrauen auf Gott und Christus. Christus bringt
uns Frieden, wenn wir uns an seinen Ratschlag halten. Das war vor
2000 Jahren richtig und ist es heute noch. Das Kind in der Krippe
strahlt jene Bescheidenheit, Liebe und Weisheit aus, die wir alle
für unser Leben benötigen. Mögen uns allen die kommende
Weihnachtszeit helfen über unsere Lebenssituation nachzudenken und
Zeit füreinander zu finden. Und allen jenen, die großer Kummer oder
Einsamkeit getroffen hat, sagen wir: "Vertrauen Sie auf die Gnade
und Liebe des Herrn - sie ist umfassend und unvorstellbar. Gottes
Liebe möge Sie in diesen Tagen besonders umfassen und möge Trost
und Hoffnung in Ihre Seele einkehren!"
Allen Besuchern dieser Website wünschen wir ein gesegnetes,
glückliches, inspirierendes und hoffnungsvolles Weihnachtsfest.
Möge unser aller Erlöser Jesus Christus immer bei Ihnen sein! "Denn
ich verkünde Euch eine große Freude!" waren die Worte des Engels
vor 2000 Jahren. Dies gilt für alle Zeiten.
Der Österreichische Kirchenvorstand der
Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
Wien im Dezember 2006
Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.