Wenn man unter den Mitgliedern der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Österreich den Namen Sissy fallen lässt, so kommt hier nicht die Kaiserin in den Sinn, sondern „unsere“ Sissy.
Elisabeth Pietsch, geborene Krepp, wurde am 27.10.1946 in Wien geboren. Wir wollen Sie heute zu ihrem 70. Geburtstag ehren.
Sissy Pietsch 1966
Sie hat 3 ältere Brüder. Ihre Tochter Iris kam 1973 zur Welt und stammt aus erster Ehe. Damals lebte sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Bregenz/Vorarlberg.
Sissy und Iris 1979 in Bregenz
Sissy wurde am 5. Juni 1978 als Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage getauft.
1982 zog sie nach Wien, um mit Fredy sein zu können. Alfred Pietsch war Witwer und sie heirateten 1982 und haben seither viele Abenteuer gemeinsam erlebt.
Nach der Matura hat Sissy eine Weile an der Technischen Universität studiert, aber hat dies dann abgebrochen und ist nach Vorarlberg zu ihrem ersten Mann gezogen. Sie war immer berufstätig. In Vorarlberg hat Sie im Rechenzentrum gearbeitet und später in Wien bei einer Bank, wo sie dann für viele Jahre nach internen Ausbildungen Kommunikationstrainerin war.
Sissy und Fredy waren immer Mitglieder der Gemeinde Wien 1 in der Silbergasse im 19. Bezirk. Unsere Jubilarin hat nach vielen Gemeinde-berufungen dann 1986 als 1. Ratgeberin in der Pfahl-Leitung der Frauenhilfsorganisation gedient und wurde 1992 Präsidentin dieser Organisation.
Am 25. April 1996 kam ein neuer Abschnitt in ihr Leben. Sie wurde mit ihrem Mann in die Öffentlichkeitsarbeit der Kirche berufen. National Director of Public Affairs war ab nun der Titel ihrer Berufung. Präsident Ernst Husz setzte sie dazu ein. Unzählige spannende Projekte folgten hier für das Ehepaar.
Von Jänner 1998 bis Juni 1999 übernahm die Powerfrau auch noch die PR von Ungarn, Tschechien zusätzlich zu Österreich.
Es folgten Hilfsprojekte die organisiert gehörten und Artikel und Kirchengeschichte, die niedergeschrieben werden mussten.
Eine der größten Unternehmungen war jedoch der Plan, daß Sissy mit Fredy den „Mormon Trail“ selbst gehen wollten. Die Strecke war von Omaha/ Nebraska nach Salt Lake City/Utah. Die Strecke von 1700 km zu Fuß zu bewältigen war ihr Ziel und so marschierten sie in einer Gruppe von ca. 500 Personen am 22. April mit den 30 Planwägen und 8-10 Handkarren mit los. In traditioneller Kleidung, wie es vor 150 Jahren üblich war marschierten die beiden mit dem Wagen Nummer 3 mit. Es war ein sehr beschwerlicher Marsch bei kühlem und windigem Wetter. Drei Wochen lang galt es in der Kälte um 4:30 Uhr aufzustehen und um 7:00 Uhr wurde losmarschiert. Nach anfänglichen Schwierigkeiten sich an dieses Leben zu gewöhnen, hat sie der Leitgedanke „Jeder Schritt im Glauben“ nach Salt Lake City getragen. Es gab keine Zeit für Schönheitsprogramme, eher der Gedanke zurück zur Natur war das tägliche Motto. Und auch der Wunsch durch diese Erfahrung Jesus Christus näher zu kommen hat sich auf dieser Reise erfüllt.
Sissy und Fredy auf dem „Mormon-Trail“
Viele Veröffentlichungen über die Kirche stammen aus ihrer Feder bzw. sind durch ihr Engagement möglich geworden.
1999 erschien ein riesiger Artikel in der Krone bunt über Ahnenforschung und natürlich dann auch den Bezug auf die „Mormonen“.
Die Titelseite des Artikels über Ahnenforschung und unsere Kirche.
Es ist schwer in Zahlen zu erfassen, wieviel Zeit und Energie unsere Sissy in diese große Herausforderung gesteckt hat. Viele Reisen und davor viel Vorbereitung war notwendig, um all das zu ermöglichen.
2001 fand der Sea Trek statt. Zu diesem Anlaß war sie in Hamburg und hat gemeinsam mit Journalisten, u.a. auch der ORF, viele Tage verbracht. Ein Event, der daran erinnert hat, wie vor 150 Jahren Mitglieder, die sich in Europa der Kirche angeschlossen haben, in die USA per Schiff gereist sind, um dort frei ihre Religion leben zu können.
Sissy und Fredy im Interview am Sea Trek 2001 mit dem Team des ORF
Daneben organisierte sie alles für Medien rund um die Feierlichkeiten in Haag am Hausruck anläßlich des 100jährigen Bestehens der Kirche in Österreich. 2002 begleitete und betreute sie während der Olympischen Winterspiele in Salt Lake City Vorort die österreichischen Journalisten. Sie trug maßgeblich zur Veröffentlichung des Buches „Es regnete Hakenkreuze“ bei, daß 2004 veröffentlicht wurde und die Geschichte ihres Mannes erzählt. Auch bei der Gründung der interreligiösen Plattform in Wien 2012 war unser Energiebündel entscheident mit beteiligt.
Sissy 2005 - Im Rahmen der 50 Jahr-Feier der staatlichen Anerkennung der Kirche trifft sich der damalige österr. Kirchenvorstand mit Herrn Bundespräsident Dr. Fischer
2013 musste Sissy sich von dieser Berufung trennen, da sie einen Schlaganfall erlitt und dabei ihr Sprachzentrum zerstört wurde.
Mutig kämpft sie seither darum ihre Sprache wiederzufinden. Wir wollen ihren Geburtstag dazu nutzen DANKE zu sagen.
Sissy 2004 mit ihrem Enkelsohn
„Liebe Sissy, wir wünschen dir alles Gute zum 70. Geburtstag! Wir sind dir wirklich dankbar für deine Arbeit im Werk des Herrn und besonders in der Öffentlichkeitsarbeit in Österreich, die du mit so großen Einsatz und so viel Eifer und Liebe geleistet hast. Dein Zeugnis von Jesus Christus, daß du mit uns geteilt hast und teilst, war und ist eine wichtige Stütze für die Mitglieder der Kirche in Österreich. Wir wünschen dir weiterhin Gottes Segen in all deinen Bestrebungen!“