Im Jubiläumsjahr 2018 gedenken wir des wohl bekanntesten Weihnachtsliedes:
200 Jahre Stille Nacht! Heilige Nacht!
Ein Kulturgut, das zu einem unvergleichlichen Erfolg führte, in 200 Ländersprachen übertragen wurde und das so schlicht in der Weihnachtszeit des 24.Dezembers 1818 begann.
Univ. Prof. Dr. Thomas Hochradner, Universität Mozarteum Salzburg, einer der Herausgeber des Buches: „Stille Nacht. Das Buch zum Lied“, sagte: „Die Vielzahl von Schriften, Erzählungen, Filmen (u. a. ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 2012 […] der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Utah), in welchen die Entstehung von Stille Nacht thematisiert wird, entspricht dem Bedürfnis, das überlieferte Geschehen auszuschmücken, produktiv umzuformen und künstlerisch auszugestalten. […]- sind diese Zeugnisse doch grundsätzlich als Ausdruck eines vertiefenden Sich-Einlassens auf die Botschaft des Liedes zu sehen.“
Die Stille Nacht Gesellschaft in Oberndorf bei Salzburg begleitete Projekte, Publikationen und Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2018. Inzwischen ist das Lied als immaterielles Weltkulturerbe in die internationale UNESCO-Liste aufgenommen worden.
Stille Nacht entstand als Kirchenlied in der Urfassung in den Tonarten D-Dur und Es-Dur. Die Urschrift aus dem Jahre 1818 von Franz Xaver Gruber, dem Komponist, ist verloren gegangen. Der älteste erhaltene Autograph ist zugleich das einzige von der Hand des Hilfspfarrers Joseph Mohr. Das Lied wurde für zwei Singstimmen und Gitarrenbegleitung notiert. 1836 entstand eine sogenannte „Halleiner Fassung“ für zwei Singstimmen, Chor und großes Orchester.
Im Original des damals 25-jährigen Joseph Mohr fanden sich sechs Strophen, die sich allerdings mittlerweile im volkstümlichen und familiären Gebrauch auf die drei besungen Verse 1, 2 und 6 beschränken.
Der Vers vier trägt heute die Züge jener Völkerverständigung wie sie uns alle allzu deutlich erinnert und mahnt:
„Stille Nacht! Heilige Nacht! Wo sich heut alle Macht väterlicher Liebe ergoss, und als Bruder huldvoll umschloss Jesus die Völker der Welt, Jesus die Völker der Welt!“