Presseaussendung

Nachruf auf Patricia Terry Holland

Frau von Apostel Jeffrey R. Holland verstorben

Patricia Terry Holland, Frau von Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel und ehemalige Ratgeberin in der Präsidentschaft der Jungen Damen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, ist am 20. Juli 2023 nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt friedlich verstorben. Schwester Holland war 81 Jahre alt.

Patricia (Pat) Terry wurde am 16. Februar 1942 geboren und wuchs auf einer Farm in Enterprise auf, einer kleinen, von Pionieren gegründeten Ortschaft im Süden Utahs. Pat ist die Tochter von Maeser und Marilla Terry.

„Ich stamme aus einer Gegend, wo jeder den Glauben lebte und lehrte. Da konnte ich gar nicht über die Stränge schlagen“, erinnerte sie sich.

Pat melkte und hütete Kühe, fuhr Traktor auf der Farm und ließ im Herbst wegen der Kartoffelernte die Schule sausen. „Ich war ziemlich jungenhaft.“

Außerdem lauschte sie den Erzählungen über die festen Überzeugungen und den Glauben ihrer Pioniervorfahren, die sie ihr Leben lang beeinflussten.

„Von klein auf habe ich von meiner Mutter alles über das Evangelium gelernt“, erzählte sie. „Sie lernte gern dazu und las gern, und sie beschäftigte sich viel mit dem Evangelium. Und das gab sie an ihre Kinder und ganz besonders auch an mich weiter. Ich wuchs als einziges Mädchen unter fünf Jungs auf! Erst als ich 16 war, bekam ich eine kleine Schwester.“

In Pats Teenagerjahren zog die Familie ins nahegelegene St. George in Utah. Pat beschrieb sich selbst als schüchtern und wenig selbstbewusst, und dennoch schloss sie dank ihres freundlichen Wesens als Neuankömmling an der Dixie Highschool schnell Freundschaften. Einer dieser neuen Freunde war „der stattlichste Junge an der Schule“ – Jeffrey Holland, mit dem sie ausging, dem sie während seiner Mission in England schrieb und den sie nach fünf Jahre währender Zeit des Werbens am 7. Juni 1963 im St.-George-Utah-Tempel heiratete. Sie und Jeffrey haben drei Kinder – Matthew, Mary Alice und David – sowie dreizehn Enkel und fünf Großenkel.

Pat besuchte das LDS Business College (umbenannt in Ensign College) in Salt Lake City und schloss ihr Studium am Dixie College (heute Utah Tech University) in St. George ab. Sie erhielt von Lehrern der Julliard School in New York Klavier- und Gesangsunterricht. Während Jeffrey mit seinen weiterführenden Abschlüssen an der Brigham Young University und der Yale University beschäftigt war und für das Bildungswesen der Kirche arbeitete, sorgte sie für den Lebensunterhalt.

„Sie hat mich buchstäblich durch das Studium gebracht, während sie selbst weiter arbeitete und von einer Musikkarriere Abstand genommen hatte und in die Heimat zurückgekehrt war, um mich zu heiraten“, erzählt Elder Holland. „Das ist ein unglaubliches Geschenk, das ein Ehepartner dem anderen machen kann, und ich kann das gar nicht genug betonen!“

Die Kinder der Familie Holland wuchsen in den angespannten finanziellen Verhältnissen auf, die mit einem weiterführenden Studium einhergehen. Außerdem zog die Familie aufgrund von Elder Hollands neuer Arbeit häufig um. 1980 wurde Elder Holland als Präsident der Brigham Young University berufen, und von da an stand die Familie im öffentlichen Rampenlicht.

„Sie war für die gesamte Studentenschaft wie eine Mutter“, so Elder Holland. „Wir wollten quasi die Campus-Eltern sein.“

Dennoch bemühte sich Pat eifrig darum, ihre Kinder so gut es ging in normalen Verhältnissen aufzuziehen. Sie sagte einmal: „Obwohl sie unter besonderen Umständen aufwuchsen, wollte ich nicht, dass sie sich selbst für etwas Besonderes hielten.“

Pat wird allen für ihren Glauben, für ihren Dienst am Nächsten und für ihre Liebe zur Familie in Erinnerung bleiben. Ihr Sohn Matt, inzwischen Generalautorität-Siebziger, spricht davon, dass die Gespräche am Esstisch zu seinen schönsten Kindheitserinnerungen gehören. „Jeder Abend war wie ein Familienabend. Es wurde viel gelacht, es gab Lob, Aufmunterung, interessante Gespräche und Zeugnisse. Wir zeigten, dass wir einander lieb haben“, berichtet er.

Pat weihte ihr Leben dem Dienst in der Kirche, war viermal Präsidentin einer Frauenhilfsvereinigung und arbeitete in der Primarvereinigung und bei den Jungen Damen mit. Zusätzlich zu ihren vielen Aufgaben als Frau eines Universitätspräsidenten wurde sie 1984 als Ratgeberin von Ardeth Kapp in die Präsidentschaft der Jungen Damen der Kirche berufen. Dabei fand sie immer wieder Zeit für Besinnung und kam Gott durch das Gebet näher.

Während ihrer vielen Dienstjahre in der Kirche konzentrierte sie sich auf Frauen jeden Alters und erinnerte diese an ihren bedeutenden Beitrag und ihre Aufgaben in ihren verschiedenen Rollen. Bei einer öffentlichen Rede sagte sie: „Wenn es Ihre Aufgabe oder Ihr Auftrag ist, andere zu unterstützen – und für viele von uns trifft das oft zu –, müssen wir uns eingehend genug damit befassen und uns gut genug vorbereiten, dass wir der Welt unmissverständlich erklären können, dass wir uns nicht dafür entschuldigen, das Zuhause zu stärken, sondern wir damit vielmehr unsere obersten Prioritäten verfolgen – persönlich, gesellschaftlich und theologisch. Wir werden nicht unbemerkt bleiben. Wir sollen ein Licht auf einem Berg sein … und klar und deutlich die Wahrheit über unsere Prioritäten und Vorzüge als Frauen in der Kirche vermitteln.“

Pat war nicht nur ihr Leben lang in der Kirche tätig, sondern hat auch mehrere Bücher geschrieben, darunter auch den preisgekrönten Titel: „A Quiet Heart, and Strength and Stillness: A Message for Women“ (Friede im Herzen, Ruhe und Innehalten – eine Botschaft für Frauen). Außerdem schrieb sie gemeinsam mit ihrem Mann die Bücher „On Earth As It Is In Heaven“ (Auf Erden wie im Himmel) und „To Mothers: Carrying the Torch of Faith and Family“ (Für Mütter: Die Fackel des Glaubens und der Familie tragen).

Zu anderer Gelegenheit sagte Elder Holland über sie: „Ich kenne niemanden, der einen so reinen, kraftvollen und starken Glauben hat wie sie. Sie ist sehr wohltätig. Sie hat ihr ganzes Leben lang immer und immer wieder von ihrer Zeit und von ihrer Liebe gegeben.“

Pats Glaube an Jesus Christus war ein Segen für die ganze Kirche. Bei einer Andacht für junge Erwachsene in aller Welt Anfang dieses Jahres – übertragen aus ihrer Geburtsstadt St. George – nannte sie ein einfaches Rezept dafür, wie man ein gläubiges Leben führt: „Habt bitte Glauben an Gott, die Hoffnung, dass er euch helfen wird, und empfangt die Nächstenliebe, die ihm ermöglicht, durch euch zu wirken, und das zu vollbringen, was nur ihr tun könnt.“

Schwester Holland kam zu dem Schluss: „Man kann diese Segnungen nicht erlangen, indem man ihnen hinterherjagt. Hört bitte auf, bis zur Erschöpfung zu rennen. Kehrt in euch; seid still. Vereinfacht! Seid sanftmütig und von Herzen demütig – und betet. Ich bezeuge, dass Wunder geschehen werden, wenn wir das Tempo ein wenig drosseln, wenn wir zur Ruhe kommen und wenn wir niederknien. Alles, was der Vater hat, kann eines Tages auch euch gehören. Ist das nicht eine wirklich hoffnungsvolle Art und Weise, in eure Zukunft zu blicken?“

Informationen zur Beerdigung stehen noch aus.

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.