Vor kurzem bereiste Tad R. Callister, Präsident des Gebiets
Pazifik, das tsunamigeplagte Samoa. Er besuchte einige Mitglieder,
die von der Katastrophe am 29. September betroffen waren, zu
Hause.
Jedes Mal war auch ein Bischof oder Pfahlpräsident der
Mormonenkirche zugegen, der die verzweifelten Familien
seelsorgerisch betreute und in manchen Fällen auch materielle Hilfe
leistete.
Diese liebevolle Anteilnahme, so Präsident Callister, habe für ihn
Symbolcharakter. Er sei zuversichtlich, dass man sich der Nöte der
Betroffenen annehme und dass ihre Gebete erhört würden.
Die Narben, die diese Katastrophe körperlich und seelisch
hinterlassen hat, werden wohl für immer bleiben. Trotz großen Leids
bestehen aber auch Hoffnung und die Aussicht auf Heilung – wenn die
Menschen zusammenarbeiten und sich im Glauben an Gott
vereinen.
Die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten
Tage in Samoa „haben einen bemerkenswerten Glauben an die
Auferstehung“, sagte Elder Callister von den Siebzigern. „Auch ihr
Glaube an Gottes Güte ist beachtlich. Auffallend sind auch ihre
Belastbarkeit und Ausdauer.
Sie haben sich Gott zugewandt, statt sich von ihm
abzuwenden.“
In der Tat rückt das Leben in Samoa, Amerikanisch-Samoa und der
tongaischen Insel Niuatopatupu, die allesamt vom Tsunami betroffen
sind, mit jeder Woche, die vergeht, wieder ein Stückchen näher an
die Normalität heran. Der Mangel an sauberem Wasser ist in manchen
Regionen noch immer ein Problem. Die Mitglieder sind ebenso wie
alle anderen darauf angewiesen, dass Trinkwasser mit Lastwagen
herbeigeschafft wird. Elder Brent H. Nielson von den Siebzigern,
Zweiter Ratgeber in der Präsidentschaft des Gebiets Pazifik,
berichtet jedoch, dass es genügend zu essen gebe.
„Im Großen und Ganzen ist die Stimmung unter den Mitgliedern gut“,
erzählt er.
Dutzende Mitglieder in diesem Gebiet haben ihr Fale verloren - so
heißt die traditionelle, an den Seiten offene samoanische
Behausung. Präsident Callister kündigte an, dass die Kirche Jesu
Christi der Heiligen der Letzten Tage sich am Wiederaufbau von 50
Fales beteiligen werde, darunter auch einige für Tsunami-Opfer, die
nicht der Kirche angehören. Er sagte, die Kirche werde das
Baumaterial beschaffen, „doch die Einheimischen werden die
Hauptarbeit leisten“.
Zwei Pfahlzentren am östlichen Rand der samoanischen Insel Upolu
wurden durch Wasser und Trümmer schwer beschädigt. Die Mitglieder
in diesen Pfählen kommen nun vorübergehend in anderen
Räumlichkeiten zum Gottesdienst zusammen. Von der Statue des Engels
Moroni auf dem Apia-Tempel in Samoa war bei dem Erdbeben am 29.
September zwar die Posaune abgebrochen, der Tempelbetrieb blieb
laut Präsident Callister davon jedoch unberührt. Somit sei der
Tempel weiterhin eine Stätte des Trostes für die samoanischen
Mitglieder.
Viele Mitglieder aus den betroffenen Regionen sind Bauern, die mit
dem Ertrag ihrer kleinen Felder ihre Familie versorgen und ihren
Lebensunterhalt verdienen. Glücklicherweise liegen die meisten
dieser Felder weitab von der Küste, und der Tsunami richtete dort
keinen Schaden an. Infolgedessen wurde die Wirtschaft in der Region
auch nicht allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen.
Präsident Callister zeigte sich begeistert darüber, dass die
Angehörigen von Katastrophenopfern aus der Kirche sofort zur Stelle
waren, um seelisch und geistig Beistand zu leisten. Auch die Kirche
wird weiterhin professionelle psychologische Betreuung anbieten, um
den Betroffenen - darunter auch Kindern - bei der Verarbeitung der
Katastrophe zu helfen.
Elder Nielson zufolge erkundigen sich immer wieder hilfsbereite
Menschen danach, was sie für die Opfer des Tsunamis im Südpazifik
tun können. Er empfiehlt Spenden an den humanitären Fonds der
Kirche, damit den Bedürftigen so effizient und wirksam wie möglich
geholfen werden kann.
Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.