Am 8. März wird in aller Welt der Internationale Frauentag gefeiert und es gibt in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage nun schon seit einem Jahr Gebietsberaterinnen der Organisationen – eine Führungsaufgabe, die Frauen vorbehalten ist. Aus diesem Grund sprechen die Führerinnen mit dieser Aufgabe darüber, welche Erfahrungen sie bei ihrem Wirken in ganz Europa gemacht und welche Erkenntnisse sie dabei erlangt haben.
„Jede Frau ist eine Tochter Gottes. Die Frauen sind großartig. Sie sind gut genug! Sie haben göttliches Potenzial, und jede kleine gute Tat bewirkt etwas“, erklärt Sibylle Fingerle aus Deutschland.
Traci De Marco aus Großbritannien ergänzt: „Ich glaube, es ist wichtig, dass Frauen wissen, wie enorm viel ihre Talente, Fertigkeiten und geistigen Eigenschaften im Leben anderer bewirken.“
Auf die Frage, wie sie im Rahmen ihrer Aufgabe die Frauen in ihrem Umfeld stärkt, meint Ghislaine Simonet aus Frankreich: „Weil wir ihnen nahe sind, können wir ihnen oft in Erinnerung rufen, dass sie Töchter Gottes sind.“ Sie fährt fort: „Wenn sie diese Wahrheit in Herz und Sinn erkennen, werden sie Wunder vollbringen.“
Die Gebietsberaterinnen der Organisationen leiten Führungsverantwortliche der Kirche an und bringen sich auf allen Ebenen in Räten mit ihrem Blickwinkel als Frauen ein. „Die Berufung, die wir innehaben, ist quasi das fehlende Glied in der Kette für Frauen mit Führungsaufgaben im Pfahl. Wir können Fragen stellen, uns miteinander beraten, Informationen einholen oder weitergeben. Doch am wichtigsten ist der andere Blickwinkel, der mit dieser Berufung einhergeht oder den man dank ihr vermitteln kann.“ Sie sagt weiter: „Weil wir uns der Schwestern mit Führungsaufgaben im Pfahl annehmen, haben sie viel mehr als zuvor das Gefühl, dass man sie wahrnimmt, ihnen hilft und auf ihre Sichtweise Wert legt.“ Ein Pfahl ist vergleichbar mit einer Diözese in der katholischen Kirche, zu der mehrere Gemeinden gehören.
Julia Wondra aus Wien erklärt, was sie im Hinblick darauf erkannt hat, wie man sich einander annimmt: „Ich habe erkannt, dass es nicht um mich geht, sondern um den Erretter. Also bemühe ich mich, mehr wie er zu sein, was bedeutet, dass die tägliche geistige Vorbereitung entscheidend ist.“ Sie fährt fort: „Eine Schwester in meiner Region war völlig überlastet. Sie hatte den Eindruck, dass sie absolut nichts bewirkt, und wollte fast schon aufgeben. Unsere Schulung gab ihr neue Kraft und sie berichtet mir nun regelmäßig, dass sie mehr Ideen hat und mehr Liebe für die Schwestern in ihrem Umfeld empfindet.“
Schwester Simonet erklärt: „Als ein Mitglied einer Präsidentschaft einer Organisation im Pfahl schwere Prüfungen in ihrem Privatleben durchmachte und darüber nachdachte, um ihre Entlassung zu bitten, hörten die Schwestern in ihrer Präsidentschaft ihr zu, boten ihr Hilfe an und zeigten Mitgefühl. Heute sind die Schwierigkeiten dieser Schwester zwar noch immer da, aber sie spürt die Liebe der anderen Schwestern und dient nun mit neuer Freude und Hoffnung.“
Auf die Frage, was sie von Jesus Christus darüber gelernt hat, wie man sich der Frauen annimmt, erklärt Schwester De Marco: „Mir gefällt, dass gerade Frauen bei einigen der wichtigsten Aspekte des Wirkens Christi zugegen waren. Die Frau am Brunnen erfuhr als Erste, dass er der Messias war, auf die Bitte seiner Mutter hin, wirkte der Erretter sein erstes Wunder, Maria aus Magdala sah als Erste das leere Grab und den auferstandenen Herrn. Er hat den Frauen damals vertraut und er vertraut den Frauen heute. Die Frauen damals waren großartige Missionarinnen, denn sie sprachen über das, was sie gesehen, gehört und verspürt hatten, und wir können es ihnen heute gleichtun.“
Schwester Fingerle sagt: „Alle Frauen haben Zugang zu Gottes Macht hier auf Erden. Sie können davon Gebrauch machen und sollten es auch.“ Im Hinblick darauf, wie der Erretter sich der Frauen annahm, sagt Ann-Mari Lindberg aus Dänemark: „Er sah sie so, wie sie waren, und nahm sie auch so an, wie sie waren. Er verurteilte sie nicht, er verglich sie nicht – er brachte ihnen einfach Liebe entgegen und spornte sie an, besser zu handeln.“ Schwester De Marco fügt hinzu: „Zu lieben ohne zu verurteilen, ist so wichtig bei all unseren Bemühungen um andere. Außerdem sollten wir uns um andere kümmern, sie einladen und stets ihre Entscheidungsfreiheit respektieren, wie es unser Erretter tun würde.“
Am Internationalen Frauentag geht es darum, die Errungenschaften von Frauen anzuerkennen sowie Vielfalt, Gleichheit und Einbeziehung zu fördern. Die Erfahrungen der Gebietsberaterinnen der Organisationen dienen uns als Beispiel dafür, wie Frauen überall auf der Welt zum Erreichen dieser Ziele beitragen können und Großes bewirken können, indem sie andere aufrichten und inspirieren.