Am Sonntag, den 20.September 2009 hatte Landeshauptmann Günther
Platter zu den Feierlichkeiten anlässlich 200 Jahre Tiroler
Freiheitskampf im Gedenken an Andreas Hofer geladen. Der Präsident
der Gemeinde Innsbruck der Kirche Jesu Christi der Heiligen der
Letzten Tage Lukas R. entsandte seinen Stellvertreter Gerhard Egger
um der Einladung des Landeshauptmannes Folge zu leisten.
Die Innenstadt von Innsbruck war festlich mit Fahnen geschmückt. Ab
9h wurde im Dom St. Jakob, der katholische Festgottesdienst, das
Pontifikalamt, gefeiert. Neben der hohen katholischen
Geistlichkeit, angeführt vom Innsbrucker Diözesanbischof Manfred
Scheuer, waren viele Vertreter aus Bund, Land und Gemeinden, wie
Bundespräsident Heinz Fischer, Bundeskanzler Werner Faymann,
Vizekanzler Josef Pröll, die Landeshauptleute Günther Platter
(Tirol), Luis Durnwalder (Südtirol), Lorenzo Dellai (Trentino) und
die Bürgermeisterin von Innsbruck Hilde Zach anwesend. Auch eine
Ehrenformation der Schützen nahm am Gottesdienst teil. Neben der
„Entrata festiva“ von Flor Peeters und der machtvollen
„Paukenmesse“ von Joseph Haydn wurde auch Kurt Estermann’s „Auf zum
Schwur Tiroler Land“ uraufgeführt. Bischof Scheuer sprach in seiner
Predigt die Religionsfreiheit an und meinte, dass das Thema
„Geschichte trifft Zukunft“ die Chance ist, die Gemeinschaft und
das Miteinander zu stärken. Dabei seien selbstkritische
Beurteilung, Anerkennung und Wertschätzung der Mitmenschen,
Gastfreundschaft, Hinwendung zu den Unterlegenen und Bedürftigen
und die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen, notwendig.
Nach dem Festgottesdienst fand der Landesfestumzug statt. 30.000
TeilnehmerInnen aus über 1000 Vereinen der Traditionsverbände aus
Tirol, Südtirol, dem Trentino, Vorarlberg, Salzburg, Kärnten,
Bayern, Liechtenstein, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen,
Belgien und Rumänien zogen durch die Innsbrucker Innenstadt. Über
70.000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten die knapp
fünfstündige Parade auf einer Strecke von rund 1,7 Kilometern. Die
verschiedensten Trachten, Fahnen und Banner der vorbeiziehenden
Schützen, Sänger, Trommler und Musikkapellen waren zu sehen und zu
hören. Auch viel Jugend war beim Umzug aktiv dabei.
Präsident Gerhard Egger, Mitglied des Führungsgremiums der
Innsbrucker Kirchengemeinde äußerte sich innerlich bewegt zum
Abschluss des Festtages: „Zu den tiefgehenden Botschaften von
Bischof Manfred Scheuer konnte ich nur Amen sagen. Wenn die
Menschen in Tirol diese Botschaft ernst nehmen, dann darf auch ich
mich als Tiroler Mormone in meinem Heimatland voll integriert
fühlen.“
Historischer Hintergrund zum Landesgedenktag in Tirol: Andreas
Hofer hatte im Jahre 1809 die bayrischen Besatzer und die Truppen
Napoleons in drei Schlachten erfolgreich aus dem Land vertrieben.
In der vierten Schlacht am Berg Isel konnte er der Übermacht der
Feinde nicht mehr trotzen und musste fliehen. Er versteckte sich
auf der Pfandleralm in Südtirol und wurde durch Verrat an die
Franzosen ausgeliefert. In Mantua wurde er auf Geheiß Napoleons
nach kurzem Prozess zum Tode verurteilt und hingerichtet. Für Tirol
ist Andreas Hofer ein Freiheitsheld, der seitdem als Symbolfigur
für die Freiheit und die Einheit Tirols steht. Tirol ist, seit dem
Ende des Ersten Weltkriegs durch den Vertrag von St. Germain, ein
zwischen Italien mit Südtirol und Österreich mit Nord- und Osttirol
geteiltes Land. Inzwischen gibt entsprechende Verträge zwischen
Österreich und Italien, wie das Autonomiestatut und Österreich und
Italien sind Mitgliedstaaten der EU.
Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.