Als Ende 1992 Consolata Usi und einige ihrer fünf Kinder eines
Tages eine Straße in Kenia entlanggingen, sprachen Missionare der
Mormonen sie an und begannen, ihr vom wiederhergestellten
Evangelium Jesu Christi zu erzählen. Obwohl sie an dem, was die
Missionare zu sagen hatten, sehr interessiert war, bat sie sie,
später wiederzukommen und sich lieber mit ihrem Mann zu
unterhalten, der gerade geschäftlich unterwegs war.
„Als ich nach Hause kam, lernte ich die Missionare kennen, von
denen mir meine Familie erzählt hatte“, berichtet Elder Hesbon O.
Usi. „Ich wollte mir den Gottesdienst einmal ansehen und ging also
in die Kirche. Schon bei meinem ersten Besuch hatte ich Fragen. Ich
hatte das Gefühl, dass diese Kirche anders war. Deshalb wollte ich
mehr erfahren.“
Je mehr sich die Familie Usi mit der Kirche Jesu Christi der
Heiligen der Letzten Tage befasste und über sie erfuhr, desto
gefestigter wurde sie in ihrer Bekehrung. Wenig später, im Januar
1993, schlossen sich Bruder Usi, seine Frau und diejenigen ihrer
Kinder, die alt genug für die Taufe waren, der Kirche an. Vier
Monate nachdem die Familie Usi getauft wurde, wurde er als
Zweigpräsident berufen – ein Amt, das er dann sieben Jahre
innehatte.
„Berufungen waren immer Teil unseres Lebens“, erklärt er. „Eine
Berufung – jede Berufung von einem Diener des Herrn – nehmen wir
stets ernst. Wir tun unser Bestes. Keine Berufung ist für uns
selbstverständlich.“
Heute, fast 17 Jahre später, dient Elder Usi in Nairobi als
Gebietssiebziger. Ob als Zweigpräsident oder Gebietssiebziger –
Elder Usi weiß, dass man seine Zeit am besten damit verbringt, dass
man dem Herrn dient.
Während seines ersten Afrika-Besuchs als Apostel, der ihn zwischen
dem 16. und 24. Oktober nach Ghana und Südafrika führte, trafen
Elder Neil L. Andersen vom Kollegium der Zwölf Apostel, seine Frau,
Schwester Kathy Andersen, sowie Elder Donald L. Hallstrom von der
Präsidentschaft der Siebziger und dessen Frau, Schwester Diane
Hallstrom, mit Elder Usi und anderen Führern und Mitgliedern der
Kirche zusammen. „Wir hatten einige großartige Erlebnisse“, so
Elder Anderson gegenüber den Church News. „Die Hand des Herrn ruht
auf diesen Ländern, und die Kirche wächst und gedeiht.“
Da sich die Mormonenkirche in vielen Ländern Afrikas noch im
Aufbaustadium befindet, sind viele ihrer Führer – wie Elder Usi –
Bekehrte in erster oder zweiter Generation. Es gibt auf dem
afrikanischen Kontinent zehn Gebietssiebziger aus sechs
Ländern.
Während des Besuchs des Apostels waren viele Führer von weither
angereist, um in Johannesburg an einer Versammlung mit einigen
Mitgliedern des Fünften Kollegiums der Siebziger teilzunehmen.
Dabei war nicht nur jeder Gebietssiebziger in Afrika anwesend,
sondern auch die Gebietspräsidentschaft Afrika Südwest – Elder Paul
E. Koelliker, Präsident, Elder F. Michael Watson, Erster Ratgeber,
und Elder Dale G. Renlund, Zweiter Ratgeber – sowie Elder Craig A.
Cardon, Präsident des Gebiets Afrika West, und Bischof Keith B.
McMullin, Zweiter Ratgeber in der Präsidierenden
Bischofschaft.
„Es war wundervoll, einmal in einem etwas privateren Umfeld von
Angesicht zu Angesicht mit einem Apostel zu sprechen“, meint Elder
Usi. „Es war sehr erhebend, einen Apostel des Herrn zu sehen und zu
hören, der so lehrt, dass man es verstehen kann.“
Für Elder Usi war es nicht nur ein denkwürdiges Ereignis, von einem
Apostel belehrt zu werden, er fand auch, dass die Begegnung mit den
anderen Gebietssiebzigern aus Afrika zu mehr Einigkeit geführt
habe.
„Hervorzuheben ist der Eindruck brüderlicher Verbundenheit“,
erklärt Elder Usi. „Viele dieser Männer gehören der Kirche als
Bekehrte in erster oder zweiter Generation an. Obwohl sie aus
unterschiedlichen Verhältnissen kommen, wollen sie gemeinsam
arbeiten und die Kirche aufbauen. ... Als wir zum
Erfahrungsaustausch und zur gegenseitigen Erbauung zusammenkamen,
spürten wir, wie das Priestertum uns alle vereint.“
Auf der Frühjahrsgeneralkonferenz 1997 hatte Präsident Gordon B.
Hinckley eine neue Berufung angekündigt: Gebietsautorität-Siebziger
sollten dazu beitragen, dass man der weltweit steigenden
Mitgliederzahl gerecht werden konnte, und bei der Verkündigung und
Ausübung des Evangeliums eine wichtige Rolle spielen. Heute trägt
das Amt die Bezeichnung Gebietssiebziger. Es gibt acht Kollegien
der Siebziger; die für Afrika zuständigen gehören dem dritten
Kollegium an.
„Ein Gebietssiebziger hat die Aufgabe, unter Anleitung des
Kollegiums der Zwölf Apostel unter allen Völkern die Kirche
aufzubauen und sich um deren Belange zu kümmern“, erklärt Elder
Hallstrom. „Die Zwölf nehmen die Hilfe der Siebziger in Anspruch,
um das Evangelium zu verkünden und in die Tat umzusetzen.“
Je mehr die Kirche wächst, desto umfangreicher werden auch die
Kollegien der Siebziger. Die Berufung von Gebietssiebzigern in
Afrika ist ein Anzeichen dafür, dass die Kirche dort wächst.
„Diese Führer haben wirklich einiges zu erzählen“, meint Elder
Andersen. „Es war schon faszinierend, einfach einmal mit ihnen
zusammenzusitzen und darüber zu sprechen, welche Probleme sie
haben.“
Ihre Reiseroute führte Elder Andersen und Elder Hallstrom auch nach
Ghana. In Accra sprachen sie anlässlich einer Fireside, an der über
450 junge Alleinstehende teilnahmen. Außerdem besuchten sie etliche
Bischöfe, Pfahl- und Missionspräsidenten.
„Wir haben mit sämtlichen Bischöfen und Pfahlpräsidenten aus den
sechs Pfählen in und um Johannesburg gesprochen“, erzählt Elder
Andersen. „Wir stellten fest, dass die Kirche gedeiht – und das ist
etwas Schönes.“
Elder Andersen zufolge haben die treuen Mitglieder der Kirche
unglaubliche Bekehrungsgeschichten erlebt und großen Einfluss auf
das Wachstum der Kirche gehabt.
„Wir haben einige Mitglieder zu Hause besucht“, berichtet Elder
Andersen. „Uns hat beeindruckt, was für ein Geist in diesen
Familien herrscht. Es sind geistig eingestellte, rechtschaffene
Leute. Wir werden es erleben, wie die Kirche in ihren Heimatländern
wächst und gedeiht.“
Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.