Presseaussendung

Erster Spatenstich für den ersten Tempel in Osteuropa

KIEW:

Ein herrlicher Sommermorgen schuf am Samstag, dem 23. Juni, die Szenerie für den ersten Spatenstich für den Kiew-Tempel in der Ukraine auf einem ehemaligen Getreidefeld am Stadtrand von Kiew.

Das Ereignis stellt einen Meilenstein in der Entwicklung der Kirche im Gebiet Europa Ost dar -- dies ist der erste Tempel, der in einem aus der ehemaligen Sowjetunion hervorgegangenen Land errichtet wird.

Der Kiew-Tempel war von Präsident Gordon B. Hinckley am 20. Juli 1998 angekündigt worden. Seither waren beharrliche und eifrige Anstrengungen nötig, bis ein geeigneter Bauplatz gefunden und die Genehmigung der Behörden eingeholt war. Diese Beharrlichkeit wurde belohnt, als Elder Paul B. Pieper von den Siebzigern, Präsident des Gebiets Europa Ost, den Vorsitz bei der kleinen Feier anlässlich des ersten Spatenstichs auf dem fünf Hektar messenden Grundstück führte.

Etwa 100 geladene Mitglieder und Gäste kamen in einem auf dem Tempelgrundstück errichteten Gemeindehaus zusammen und lauschten still dem musikalischen Vorspiel vor der Weihungsversammlung. Eine Schwester berichtete, sie habe verspürt, wie der Geist machtvoll auf die versammelten Heiligen herabkam, und der Schleier sei ihr sehr dünn erschienen. Ein Bruder erzählte, wie machtvoll er den Geist gespürt habe, als er am Morgen das Tempelgrundstück betrat.

20 Minuten vor der Weihungsversammlung begab sich die Gruppe nach draußen an eine Stelle über dem künftigen Tempelfundament. Das ehemalige Kornfeld hatte sich in eine Wildblumenwiese mit Kamille, Glockenblumen und anderen Blumen verwandelt.

Elder Alexander N. Manzhos, der erste als Gebietssiebziger berufene Ukrainer, leitete die Versammlung und hielt eine Ansprache. Er gab Zeugnis, dass dem Tempel die Macht innewohnt, Menschen zu verändern und der Familie ein Segen zu sein. Er erzählte die Bekehrungsgeschichte seiner Frau.

Bei seinem ersten Tempelbesuch gehörte er bereits seit zwei Jahren der Kirche an. Seine Frau war kein Mitglied; sie hatte sich auch nicht taufen lassen wollen. Nach seiner Rückkehr erzählte er ihr von dem wundervollen Erlebnis, und wie er im Tempel den Geist verspürt hatte.

Er sagte, wie innig er sich wünschte, für die Ewigkeit an sie und die gemeinsamen Kinder gesiegelt zu werden.

„Liebst du mich wirklich so sehr?“, fragte seine Frau.
Das bejahte er.
„Dann ruf die Missionare an!“, war ihre Antwort. Nun hoffen sie, dass weitere ukrainische Familien die Macht verspüren werden, die vom Tempel in Kiew ausgeht.

Einer der weiteren Sprecher war Sergej Mikulin, Präsident des ukrainischen Distrikts Charkiw. Er sprach über Veränderungen, die sich bereits ereignet hatten und die sich noch ereignen werden, weil das Licht des Evangeliums die Ukraine erhellt.

Wolodimir A. Kantschenko, Präsident des Pfahls Kiew, sprach über das Gebot des Herrn, ein Haus der Ordnung zu errichten. Elder Pieper sprach kurz darüber, wie machtvoll die Lehren im Zusammenhang mit dem Tempel und die heiligen Handlungen des Tempels sind, und sprach dann ein Weihungsgebet für das Grundstück, auf dem der Tempel errichtet wird.

Er dankte für die Schlüssel des wiederhergestellten Priestertums, mit denen Präsident Boyd K. Packer, Amtierender Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel, im September 1991 die Tür für die Verkündigung des Evangeliums in der Ukraine aufgeschlossen hatte. Er bekundete dem Herrn Dank für die große Zahl derer, die in der Ukraine das Evangelium angenommen haben, und für das Werk, das sie für ihre verstorbenen Vorfahren verrichtet haben.

Er segnete das Grundstück, dass dort Frieden herrschen möge, dass von dort das Licht der Wahrheit über die ganze Ukraine und in die Nachbarländer ausstrahlen möge. Er segnete das Stadtgebiet um den Tempel, dass es an Schönheit zunehmen und gedeihen sowie eine der schönsten Gegenden Kiews werden solle.

Am Ende des Weihungsgebets gab es kaum jemanden, der nicht zu Tränen gerührt war. Die Mitglieder nahmen mit großer Freude an der Feier für den ersten Spatenstich teil und sprachen miteinander über ihre Empfindungen zu den Ereignissen des Tages.

Maria Waschenko begleitete ihren Mann Viktor, den Zweiten Ratgeber in der Präsidentschaft des Pfahles Kiew; ihre sechs Kinder waren auch dabei. Sie berichtete, sie habe während der Versammlung verspürt, wie Finsternis vertrieben und Licht ausgegossen worden sei. Den Kindern schien es auch sehr zu gefallen; viele streiften nach der Feier auf dem Tempelgrundstück umher und pflückten Wildblumensträuße.

Die Weihung wurde einen Tag später mit einem Schreiben, das in der Abendmahlsversammlung verlesen wurde, im gesamten Gebiet Europa Ost bekannt gegeben. Viele ließen ihren Tränen freien Lauf, als ihnen bewusst wurde, dass der lang ersehnte Tag endlich gekommen war.

Viele erklärten, sie fühlten sich angesichts einer so großen Segnung verpflichtet, sich noch etwas mehr anzustrengen, noch ein wenig besser zu werden.
In der Ukraine gibt es drei Missionen, dazu einen Pfahl, fünf Distrikte und etwa 10.500 Mitglieder. Die ukrainischen Mitglieder besuchen zurzeit den Freiberg-Tempel in Deutschland, was für die meisten eine über 24-stündige Busfahrt bedeutet.

Um dem großen Interesse der Mitglieder gerecht werden zu können, wurden 2007 zusätzliche Fahrten zum Frankfurt-Tempel angesetzt.

Die genealogische Arbeit geht schneller voran, seit das Interesse an der Tempelarbeit wächst. Es gibt in der Ukraine 28 von der Kirche betriebene Genealogie-Forschungsstellen. Die Mikroverfilmung in den Archiven nimmt ebenfalls zu. Kürzlich wurden auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion die ersten beiden Digitalkameras für diesen Zweck in Betrieb genommen -- in der Ukraine.

Die Mitglieder freuen sich schon sehr darauf, im kommenden Jahr mit der Urkundenauswertung anzufangen. Man hofft, dass bis zur Eröffnung des Kiew-Tempels über 10 Millionen ukrainische Namen für die genealogische Forschung verfügbar sein werden.

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.