Innsbruck: In der Innsbrucker Bischofs-Familie Egger spielt man Klarinette, Saxophon, Steirische Harmonika, Klavier und etliche weitere Instrumente. Musik und Gesang erklingen aber nicht nur im Heim von Gerhard und Inge Egger, sondern ihre sieben Kinder haben sich auch schon von Jugend an im Gemeinwesen engagiert und ihre Fähigkeiten örtlichen Vereinen zur Verfügung gestellt. Während sein Bruder Jared bereits als Stabführer der Innsbrucker Stadtmusikkapelle St. Nikolaus-Mariahilf fungiert, wurde Julian Egger kürzlich zum Chorleiter der „Steinrösler Sänger“ berufen, wo er ein volkstümliches Repertoire, gemisch tmit modernen Interpretationen pflegt.
„Ich bin sehr froh, dass es Traditionen gibt“, sagt der 26-Jährige, „da sie Familien und Gesellschaften zusammenschweißen und Generationen miteinander verbinden. Ohne Traditionen und aktive Brauchtumspflege wird eine Gesellschaft aus meiner Sicht immer individualistischer und vereinsamt immer mehr.“
PHOTO-CREDIT: Gerhard Egger
Dabei stört es den Chorleiter in Trachtenhut und Lederhosen in keinster Weise, dass er als Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage seinen Dirigentenstab häufig konfessionsübergreifend im Rahmen von katholischen Messen und Feierlichkeiten schwingt. Er sagt dazu: „Ich bin ein gläubiger und aktiver Christ, der in seinem Umfeld nach Möglichkeiten sucht, Gutes zu bewirken und im Sinne des Evangeliums Christi zu handeln.“ Es gehe darum, „die Gesellschaft zum Positiven zu beeinflussen“, und dabei sei es wichtig, Offenheit vorzuleben.
Als aktiver Musikschaffender sang Julian Egger bereits mit sechs Jahren bei den Wiltener-Sängerknaben, spielte mit acht Jahren Klavier und später auch Schlagzeug und Orgel. Er ist heute ein begehrter Pianist und Organist für Singmessen, Abendmahlsversammlungen, katholische und innerkirchliche Hochzeiten, wirkt aber auch als Klavierlehrer und Mitglied zweier Bands.
Auf die Frage, wie er sowohl zur Musik als auch zum Brauchtum gekommen sei, sagt Julian Egger: „Meine (katholische) Oma hat mich als Kind zu einem Trachtenumzug mitgenommen. Ich trug also schon als kleiner Junge mit Stolz Lederhosen und ein Trachtengewandt. – Und es war auch meine Oma, die mich immer wieder zu ihrem Singkreis mitgenommen hat.“
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