Im Historischen Museum der Kirche in Salt Lake City war bis vor kurzem eine faszinierende Ausstellung mit über 100 Aquarellen, Zeichnungen und Tagebüchern von Präsident Henry B. Eyring, dem Zweiten Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, zu sehen. Die Ausstellung trug den Titel "Eine Reise in Bildern - Kunstwerke von Henry B. Eyring".
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- Artwork of Henry B. Eyring
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- Artwork of Henry B. Eyring
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Präsident Eyring belegte in der Mittelschule einen Malkurs, hatte darüber hinaus aber kaum formalen Unterricht. "Meine Ausbildung bestand darin, dass zwei wunderbare Maler ein paar Mal mit mir gemalt haben. Das war alles", sagt er. Bei diesen Malern handelt es sich einerseits um Michael Coleman und andererseits um Dick Bird, der am Ricks College (der heutigen Brigham-Young-Universität Idaho) zu der Zeit lehrte, als Eyring dort Präsident war.
Eyring, einer der obersten Führer der Kirche, führt seit 1970 Tagebuch. Im Laufe der Jahre hat er auch über 1000 Gemälde in etwa der Größe einer Postkarte geschaffen. Sie alle wurden katalogisiert.
"Die meisten davon sind ziemlich klein, weil es schnell gehen musste", so Präsident Eyring. "Das eigentliche Malen mag gerade einmal 20 Minuten gedauert haben. Neben dem ständigen Anfeuchten musste eben auch anderes erledigt werden. Ich musste abwägen zwischen dem, was der Herr meines Wissens von mir erwartet, und dem einen oder anderen, was ich in Erinnerung behalten wollte. Man will sich ja nicht mit Unwichtigem abgeben, sondern das, worauf es wirklich ankommt und was später vielleicht noch von Wert sein könnte, auf jeden Fall irgendwie festhalten."
Wer sich die zahlreichen Aquarelle und die über Jahrzehnte hinweg geführten Tagebücher von Präsident Eyring näher ansieht, erkennt, wie dankbar er für seine Erinnerungen an Angehörige und Freunde ist und wie viel diese ihm bedeuten. Die Ausstellung zeugt auch davon, dass er sich schon vor langer Zeit entschlossen hat, auf die Hand Gottes in seinem Leben zu achten und dies auch zu dokumentieren.
"Beim Betrachten dieser ausdrucksstarken Gemälde kamen mir die Tränen. Das liegt wohl daran, dass sie innere Kraft und Wahrheit widerspiegeln", sagte ein Besucher. "Der Anblick der Gemälde hat mich zum Nachdenken gebracht, weil darauf nicht alles zu sehen ist. Da blieb viel meiner eigenen Erfahrung und Perspektive überlassen."
Die Bilder waren in sieben Hauptkategorien unterteilt: Porträts, der Westen, gefühlvolle Landschaftsbilder, Erinnerungen, Religion, das Meer und Reisen. Bei vielen Gemälden von Präsident Eyring kam die Idee von seiner Frau Kathleen.
Auf den Bildern sind unter anderem Ortschaften in Neuengland, die Cotswolds in England, Paris, Missionare bei der Arbeit und ein Schiff auf hoher See zu sehen.
Die Besucher der Ausstellung konnten auch selbst aquarellieren und eine Postkarte malen. Viele haben sich anschließend eine Grundausstattung für die Aquarellmalerei zugelegt und mit dem Malen angefangen oder wieder angefangen.
"Mir hat gefallen, dass Präsident Eyring gesagt hat, der Vater im Himmel möchte, dass seine Kinder wie er sind, schöpferisch tätig sind und ihre Liebe zum Erretter künstlerisch ausdrücken", sagte ein Besucher. "Mich hat das dazu angeregt, die Mittel der Kunst noch mehr zu diesem Zweck einzusetzen und selbst etwas zu erschaffen."
Am Ende der Ausstellung gab es gedruckte Postkarten von den Gemälden, und man wurde gebeten, diese auch zu verschicken. Auf diese Weise kamen 9000 Postkarten an den Mann. Unter den Besuchern waren die Erste Präsidentschaft der Kirche, die Zwölf Apostel, die Präsidentschaften und Ausschüsse der Hilfsorganisationen der Frauen sowie einige Siebziger.
Präsident Eyring wurde am 1. April 1995 als Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel bestätigt. Seit April 1985 ist er Generalautorität.