Presseaussendung

Durch Glauben vereinen

Als sich Corona auf der Welt ausbreitete, begann die Gesellschaft sich abzuschotten. Veranstaltungen wurden abgesagt, Geschäfte wurden geschlossen und selbst auf traditionelle Feste wurde verzichtet. Gottesdienste fielen bis auf weiteres aus. In Sabadell in Spanien machte eine interreligiöse Gruppe jedoch virtuell weiter.

Die Interreligious Dialogue Group of Sabadell (GDIS; Interreligiöse Dialoggruppe in Sabadell) trifft sich monatlich, um eine Vielzahl an Themen zu diskutieren. „Die Gruppe wird vom Stadtrat unterstützt und hat das Ziel, den Wissensaustausch und die gegenseitige Achtung zwischen den verschiedenen Glaubensgemeinschaften in der Stadt zu fördern“, so Cristina Villar Rey von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Vertreter der Kirche Jesu Christi, der evangelischen und der katholischen Kirche, der Baptisten, Anglikaner, Brahma Kumaris, Bahá’í sowie der jüdischen Religion legen ein Thema für das Jahr fest. Jeden Monat spricht einer der Vertreter über die Lehren seiner jeweiligen Glaubensgemeinschaft zu dem entsprechenden Thema. Von Zeit zu Zeit werden auch Gastredner eingeladen, die dann ihr jeweiliges Fachwissen zur Gesetzgebung, zu Gesundheitsfragen oder sonstigen Themen weitergeben.

Nachdem es monatelang nur Videokonferenzen gegeben hatte, kam die Dialoggruppe vor kurzem erstmals vor Ort zusammen. Das Treffen fand auf einer bewaldeten Außenanlage der Kirche Jesu Christi statt. Es wurde beschlossen, dass im September Feierlichkeiten zum Gedenken an alle Menschen stattfinden, die aufgrund der Pandemie gestorben sind. Der Stadtrat von Sabadell wird der Veranstaltung beiwohnen.

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Einige Mitglieder der Gruppe nach der Zusammenkunft im Mai2021 by Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved.
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Die interreligiöse Dialog- und Arbeitsgruppe in Portugal traf sich anderthalb Jahre nach Beginn der Pandemie auf ganz ähnliche Weise; sie wählte dazu ein Hybridformat. Am Dienstag, dem 22. Juni kamen Vertreter von 15 in Portugal vertretenen Glaubensgemeinschaften zusammen. Aufgrund der behördlichen Einschränkungen durfte der Konferenzraum nur zu 30 Prozent ausgelastet sein. Daher nahmen einige vor Ort und andere virtuell teil.

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Die interreligiösen Dialog- und Arbeitsgruppe in Portugal2021 by Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved.
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Die Redner wurden aus den der Gruppe angehörenden Vertretern der Glaubensgemeinschaften ausgewählt. Dr. Joaquim Moreira von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage sprach über das Thema „Humanitäre Hilfe – Glaubensgemeinschaften und ihre sozialen Auswirkungen in Portugal“. Neben Vertretern von Glaubensrichtungen nahmen auch mehrere staatliche und nichtstaatliche Vertreter teil.

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Dr. Moreira bei seiner Rede2021 by Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved.
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Dr. Moreira sagt über die Gruppe: „Wir haben monatliche Treffen, bei denen wir Themen von religiöser Bedeutung besprechen. Auch sprechen wir darüber, wie Religionen die Gesellschaft in Portugal positiv beeinflussen können.“ Der Gruppe geht es um Harmonie zwischen den Religionen. Die Unterschiede in der Lehre sollen geachtet werden, doch möchte man vereint gemeinsame Ziele verfolgen.

Unter anderem wurde in letzter Zeit mit Bezug auf die Pandemie über die Einhaltung der Gesundheitsgesetze des Landes gesprochen. Dazu gehört, wie Informationen zur Impfung verbreitet werden und wie man Migranten helfen kann, sich impfen zu lassen, ohne dass diese Angst haben müssen, abgeschoben zu werden. Außerdem hilft die Gruppe Flüchtlingen bei deren Integration in die Gesellschaft in Portugal.

Die Gruppe bemüht sich um gleiche Rechte für alle Religionsgemeinschaften. Einer ihrer Erfolge war es, dass das Missionieren in Portugal legalisiert wurde. Sie bemüht sich darum, dass das portugiesische Bildungssystem den jungen Menschen Ausgewogenheit zwischen weltlicher und religiöser Bildung bietet. Angesichts dessen setzt sie sich dafür ein, dass statt des Fachs „Katholischer Moral- und Religionsunterricht“ bald das Fach „Geschichte der Religionen“ unterrichtet wird. Zudem ist sie bestrebt, bei jungen Erwachsenen mit Mythen über verschiedene Religionen aufzuräumen und „Samen für die Schaffung von Frieden unter den Religionen in Portugal zu säen“.

Verständnis, Achtung, Freundschaft und Liebe. Danach streben Menschen aller Religionen. Die Zusammenarbeit in diesem Geiste befähigt diese Gruppen, Frieden und Einigkeit anzustreben, Klischees und falsche Vorstellungen zu beseitigen und Entfremdung zu vermeiden. Indem sie statt Unterschieden Gemeinsamkeiten erkennen, können sie sich mit vereinten Kräften für die Religionsfreiheit einsetzen.

Elder David A. Bednar, ein Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, hat erklärt: „Das rechte Verständnis von Religionsgemeinschaften sowie Achtung vor ihnen können der ganzen Gesellschaft wichtige Vorteile bringen.“

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.