1830 brachte Joseph Smith eine heilige Schrift ans Licht, die
mittlerweile eine Gesamtauflage von mehr als 100 Millionen
Exemplaren erreicht hat; damit übertrifft sie bei weitem jedes
andere von einem Amerikaner herausgebrachte Buch. Dem Mormonismus
selbst ist in der jüngeren Vergangenheit viel Interesse
entgegengebracht worden. Doch dem Buch Mormon wurde überraschend
wenig Aufmerksamkeit geschenkt. ...
Wie Jan Shipps gesagt hat, müssen die Historiker die "Goldbibel"
[das Buch Mormon]
-- das ursprüngliche Zeugnis, das Joseph Smith der Welt
hinterlassen hat --
wieder in den Mittelpunkt rücken.1 Josiah Quincy, damals
Bürgermeister von Boston, sagte vor über einem Jahrhundert, es sei
"keinesfalls unmöglich", dass man Joseph Smith eines Tages als "die
Figur der amerikanischen Geschichte des 19. Jahrhunderts"
betrachten würde, die "den größten Einfluss auf das Schicksal ihrer
Landsleute ausgeübt hat".2 Die Millionen Anhänger der durch Joseph
Smith begründeten Glaubensgemeinschaft belegen hinlänglich, wie
weit dieser Einfluss reicht; Joseph Smiths eigentliches Vermächtnis
liegt jedoch im bleibenden Wert seiner Offenbarungen. Der
amerikanische Gelehrte Harold Bloom bezeichnete Joseph Smith als
ein "echtes religiöses Genie" und als den "begabtesten ... aller
amerikanischen Propheten".3 Ganz besonders das Buch Mormon,
schreibt Jacob Neusner, sei ein "unverbrauchter Ausdruck der
Christlichkeit", dem mehr Aufmerksamkeit gebühre, als ihm bisher
zuteil geworden sei.4 Im 19. Jahrhundert wimmelte es im
amerikanischen Grenzland nur so von Männern und Frauen, die als
Propheten und religiöse Reformer auftraten. Joseph Smith jedoch ist
einzigartig, denn er hat eine schriftliche Aufzeichnung
hervorgebracht, die in erster Linie als augenscheinlicher Beweis
für seine Berufung als Prophet dienen kann. Da die Kirche im
Begriff steht, im kommenden Jahrhundert zu einer der großen
Weltreligionen zu werden, wird sich die Aufmerksamkeit mehr auf die
heilige Schrift richten, von der die neue Kirche ihren Namen und
wichtige Lehren herleitet. Hier nun einige Lehren aus dem Buch
Mormon:
-- "Adam fiel, damit Menschen sein können, und Menschen sind, damit
sie Freude haben können."5 Die Heiligen der Letzten Tage betonen,
dass die dem Evangelium zugrunde liegende Absicht darin besteht,
der Menschheit in diesem Leben wie im Jenseits Frieden und Glück zu
bringen.
-- "Die Macht des Heiligen Geistes ... ist die Gabe Gottes an alle,
die ihn eifrig suchen, ... in alter Zeit ebenso wie in zukünftiger
Zeit."6 Die Heiligen der Letzten Tage glauben an die Gabe
persönlicher Offenbarung -- das heißt, jeder Einzelne kann auf
seine Gebete Antwort und eine Führung bekommen.
-- "Und weil ich ein Wort gesprochen habe, braucht ihr nicht zu
meinen, dass ich nicht noch ein anderes sprechen könne; denn mein
Werk ist noch nicht beendet und wird es auch nicht sein bis zum
Ende des Menschen."7 Es erfüllt die Heiligen der Letzten Tage mit
tiefer Freude, dass Gott auch weiterhin seine Liebe und sein allen
Kindern Gottes geltendes Interesse zeigt, indem er Propheten
beruft, die sein Volk heute führen und leiten.
-- "Die kleinen Kinder sind in Christus lebendig, ja, von der
Grundlegung der Welt an."8 Unter allen Christen halten die Heiligen
der Letzten Tage als einzige daran fest, dass Kinder von Natur aus
unschuldig sind. Sie leben zwar in einer gefallenen Welt, sind
selbst aber nicht durch eine Erbsünde befleckt. Die Heiligen der
Letzten Tage glauben, dass jeder Mensch für seine eigenen Sünden
verantwortlich ist, nicht aber für die Übertretung Adams.9
-- "Darum ist dieses Leben zu einem Zustand der Bewährung geworden;
eine Zeit, um sich bereitzumachen, Gott zu begegnen; eine Zeit, um
sich für jenen endlosen Zustand bereitzumachen, von dem wir
gesprochen haben."10 Für die Mitglieder der Kirche ist klar: Gott
will, dass der Mensch in eine vergängliche Welt voller Sünde und
Versuchungen kommt, damit er sich -- sowohl durch Glauben als auch
durch Gehorsam -- für das ewige Leben bei Gott bereitmacht.
-- "Und wir reden von Christus, wir freuen uns über Christus, wir
predigen von Christus, wir prophezeien von Christus."11 Das Buch
Mormon bekräftigt das Zeugnis der Bibel, dass Jesus der Sohn Gottes
und der Erlöser der Welt ist. Wenn man begreifen möchte, warum
diese kommende Weltreligion so beständig wächst, dann muss man sich
Klarheit hinsichtlich des Buches Mormon verschaffen; das
Hervorkommen dieses Buches, so glauben die Heiligen der Letzten
Tage, wurde vor alters vom Propheten Jesaja vorhergesagt: "Deine
Worte dringen dumpf aus dem Staub. Wie wenn aus der Erde ein
Totengeist spricht, so tönt deine Stimme; deine Worte sind nur noch
ein Geflüster im Staub."12 1. Nathan O. Hatch, The Democratization
of American Christianity, New Haven und London, Yale University
Press, 1989, Seite 115
2. Josiah Quincy, Figures of the Past: From the Leaves of Old
Journals, Boston, Roberts Brothers, 1883, Seite 376
3. Harold Bloom, The American Religion: The Emergence of the
Post-Christian Nation, New York, Simon & Schuster, 1992, Seite
82, 109f.
4. Jacob Neusner, "Religious Studies: The Next Vocation", Council
on the Study of Religion Bullettin 8.5, Dezember 1977, Seite
118
5. Buch Mormon, 2 Nephi 2:25
6. Buch Mormon, 1 Nephi 10:17,19
7. Buch Mormon, 2 Nephi 29:9
8. Buch Mormon, Moroni 8:12
9. Köstliche Perle, 12. Glaubensartikel
10. Buch Mormon, Alma 12:24
11. Buch Mormon, 2 Nephi 25:26
12. Jesaja 29:4
Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.