Nick Emery, Highschool-Landesmeister im US-amerikanischen Basketball, hat die Angebote mehrerer Universitäten, ihn in ihr Sport-Leistungsprogramm aufzunehmen, ausgeschlagen. Statt vor einer jubelnden Menge Korbtreffer zu landen, hat er sich für eine andere Mannschaft entschieden – eine, die in Deutschland antritt.
Emery, der zu den 50 besten Spielern in den USA gezählt wird, ist Vollzeitmissionar der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Der ehemalige Basketballstar der Lone Peak High School ist im Moment im Raum Frankfurt tätig. Seine Sportlerkarriere hat er voriges Jahr im Mai unterbrochen, um eine zweijährige Mission zu erfüllen.
„Ich habe mich für die Mission entschieden, weil ich meinem Erlöser so gerne diene“, erklärt Emery. „Er hat uns so viel gegeben. Mein Leben hat sich durch ihn völlig verändert.“
Emery und seine Mannschaftskameraden erwarben sich 2012 und 2013 große Anerkennung in den USA, nachdem sie eine fast perfekte Bilanz hingelegt und mehrere Meisterschaften gewonnen hatten. Er findet jedoch, dass ihm sein Einsatz auf Mission eine ganz andere Art Erfüllung beschert hat.
„Das Lohnende an einer Mission ist, dass man sieht, wie sich im Leben der Menschen, mit denen man spricht, etwas ändert und wie gut es ihnen tut“, sagt er. „Das ist wohl das Wichtigste, was ich auf meiner Mission erkannt habe: wie zufrieden man wird, wenn man jeden Tag unsere Botschaft überbringt.“
Die Missionstätigkeit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist eines ihrer hervorstechendsten Merkmale. Man kann Mormonenmissionare weltweit in hunderten Großstädten antreffen und auch in tausenden kleinerer Ortschaften.
Die Missionstätigkeit erfolgt in Anlehnung an das Neue Testament, wo Missionare zu zweit das Evangelium verkündeten und die Gläubigen im Namen Jesu Christi tauften (wie es beispielsweise bei Petrus und Johannes in der Apostelgeschichte der Fall war).
Es gibt ständig über 80.000 Missionare, die die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage vertreten. Die meisten davon sind noch keine 25 Jahre alt, und sie sind in knapp 400 Missionen in aller Welt im Einsatz.
Nach seiner Mission wird Emery für die Brigham Young University spielen. Er hofft, dass er nach seiner Rückkehr noch stärker ist.
„Auf einer Mission entwickelt man Führungsqualitäten. Man erkennt seine Schwächen und lernt, sie in Stärken umzuwandeln“, erläutert Emery. „Ich sehe da einige Zusammenhänge mit dem Basketball und habe eine Menge dazugelernt.“
In der amerikanischen Tageszeitung Deseret News sind vor kurzem zwei Artikel über Emery und seine Mannschaft erschienen. Näheres ist hier und hier nachzulesen.