Presseaussendung

Elder Uchtdorf spricht Gläubigen in Europa Mut zu und ruft zu Einigkeit auf

Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage reist nach Deutschland, Polen und in die Schweiz

Dem Vorbild des Neuen Testaments folgend legen in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zwölf Apostel Zeugnis von Jesus Christus ab, bereisen Länder und bauen die Gemeinden auf. Der gebürtige Deutsche Elder Dieter F. Uchtdorf gehört dem Kollegium der Zwölf Apostel an. Im April war er mit seiner Frau Harriet in Europa unterwegs, um in unruhigen Zeiten Gläubige zu ermutigen und Geflüchteten aus der Ukraine Trost zu spenden.

Elder Uchtdorf: Einigkeit in Jesus Christus

Den Abschluss der Reise bildete eine Andacht im Gemeindehaus in Friedrichsdorf im Taunus am Freitag, den 22. April 2022. Tausende Heilige der Letzten Tage im deutschsprachigen Europa verfolgten von zu Hause aus die Veranstaltung im Livestream. Insgesamt finden über 53.000 Christen in Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre religiöse Heimat in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

„Wir leben in Zeiten der Ungewissheit, Gefahr und Not“, führte Elder Uchtdorf ein. „Ich bin tief beeindruckt wie Sie sich voller Mitgefühl Flüchtlingsfamilien, die Sicherheit und Zuflucht suchen, annehmen. Was ich über Ihre Opferbereitschaft, Großzügigkeit und Güte höre, füllt mein Herz mit Freude.“

Der Apostel rief zu Einigkeit auf. „Jesus Christus ist der große Einiger. Während seines irdischen Lebens überschritt er oft die Grenzen des Herkömmlichen, um diejenigen einzubeziehen, die sonst ausgeschlossen waren: Er lobte den Glauben einer heidnischen Frau und eines römischen Soldaten; er berührte Aussätzige; er aß mit Sündern und Zöllnern“, erklärte Elder Uchtdorf.

„Die Einigkeit, die wir anstreben, besteht nicht darin, dass alle an der gleichen Stelle stehen, sondern darin, dass alle in die gleiche Richtung blicken – hin zu Jesus Christus und seiner Herrlichkeit“, erläuterte er weiter. „Einigkeit bedeutet nicht, dass alle genau gleich sein müssen. Wir brauchen die einzigartigen Blickwinkel, die jeder Mensch in das Werk einbringen kann.“

„Damit wir eines Herzens werden, damit unsere ‚Herzen in Einigkeit und gegenseitiger Liebe verbunden‘ werden, ist eine mächtige Herzenswandlung erforderlich“, zitierte Elder Uchtdorf das Buch Mormon. „Aber das bedeutet nicht, dass ich mein Herz so wandle, dass es mit dem Ihren übereinstimmt. Es bedeutet auch nicht, dass Sie Ihr Herz so wandeln, dass es mit meinem übereinstimmt. Es bedeutet vielmehr, dass wir unsere Herzen so wandeln, dass sie mit dem Erretter übereinstimmen. Je näher wir ihm kommen, desto näher kommen wir einander.“

Davor hatte Gebietssiebziger Elder Michael Cziesla über die humanitäre Hilfe der Kirche und das Engagement vieler Mitglieder zugunsten von Menschen berichtet, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Elder Erich W. Kopischke von der Gebietspräsidentschaft Europa Mitte ermutigte Gläubige dazu, weiterhin Notleidenden beizustehen. „Zeigen Sie Ihr Mitgefühl gegenüber den Menschen aus der Ukraine und lassen Sie Taten folgen“, so Elder Kopischke.

Andachten für Geflüchtete und Jugendliche in Polen

Am Ende einer Zusammenkunft im Warschauer Gemeindehaus am Palmsonntag stimmten Geflüchtete aus der Ukraine das Lied „Meister, es toben die Winde“ an. Auf Ukrainisch endet der Refrain mit den Worten „Мир настає“. Zu Deutsch: „Frieden kommt.“

Zuvor hatte Elder Uchtdorf den Versammelten Mut zugesprochen: „Jesus Christus wird Ihren Sturm besänftigen.“ Viele Frauen, Jugendliche und Kinder saßen in den Reihen. Einige lächelten hoffnungsvoll, andere hatten Tränen in den Augen, als der Apostel an die Geschichte aus dem Neuen Testament erinnerte, in der Jesus seinen Jüngern beistand, indem er Wind und Wellen Einhalt gebot.

Zweimal habe er in jungen Jahren selbst fliehen müssen, zunächst als Vierjähriger infolge des Zweiten Weltkrieges, später dann im Alter von elf Jahren zu Beginn des Kalten Krieges. Dennoch sei jede Situation unterschiedlich und jeder Mensch erlebe Umstände auf seine Weise, erläuterte Elder Uchtdorf. Jesus Christus wisse gleichwohl genau, was einen jeden bewege. Wer sein Vertrauen in ihn setze, den könne nichts von seiner Liebe trennen, „weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch irgendwelche Mächte“.

In einer vorangegangen Andacht für Jugendliche fragte Elder Uchtdorf eingangs in die Runde, wer aus der Ukraine stamme. Viele Hände gingen nach oben. Allen jungen Leuten riet er, füreinander da zu sein und immer daran zu denken, dass sie Kinder Gottes seien.

Bereits am Vormittag nahm Elder Uchtdorf mit seiner Frau Harriet an der Abendmahlsversammlung der Gemeinde Warschau teil. Alle Reihen waren gefüllt, als er Gläubige ermutigte, untereinander eins zu sein und Menschen auf der Flucht beizustehen. „Kommen Sie zusammen, beten Sie füreinander, helfen Sie einander“, forderte der Apostel die Anwesenden auf.

Zusammenkünfte mit Missionaren

In Berlin, Zürich und Frankfurt am Main traf sich Elder Uchtdorf mit Missionaren. Als Missionare dienen junge Frauen und Männer sowie Ehepaare in fortgeschrittenem Alter ehrenamtlich und auf Zeit. Oft führt ein Missionsauftrag die Dienstwilligen in ein anderes Land als Einsatzort.

Im lichtdurchfluteten Versammlungsraum im Gemeindehaus der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage mitten im Berliner Botschaftviertel gab der Apostel den Missionaren praktische Ratschläge an die Hand. „Überbringen Sie nicht nur eine Botschaft, interessieren Sie sich für die Menschen“, so Elder Uchtdorf. „Sprechen Sie deren Sprache, hören Sie aufmerksam zu und blicken Sie nie auf jemanden herab, der etwas anderes glaubt als Sie.“

„Wenn Sie jemandem begegnen, dann denken Sie daran, dass ein Kind Gottes vor Ihnen steht“, ergänzte der Apostel. „Bringen Sie Ihre Wertschätzung zum Ausdruck. Taten zählen dabei oft mehr als Worte.“ Vorweg sollten Missionare ihr eigenes Herz Gott zuwenden. „Lernen Sie, Gott zu lieben. Vertrauen Sie auf den Herrn, er liebt Sie.“

Die Kirche solle wachsen, aber nicht nur in Zahlen, sondern in Liebe, Kraft und Geistigkeit, betonte Elder Uchtdorf. Seine Frau Harriet hatte vorher die Missionare aufgefordert, anderen ein Lächeln zu schenken und freundlich zu sein. „Sie haben die Macht, Gottes Liebe auszustrahlen“, versicherte sie den Versammelten.

Am Karfreitag kamen nicht nur die über 150 in Österreich, Süddeutschland und der Schweiz tätigen Missionare der Alpenländischen Mission in Zürich zusammen. Die beiden Kinder und einige Enkelkinder der Eheleute Uchtdorf waren ebenfalls anwesend. „Es fühlt sich an wie ein Familientreffen“, merkte Harriet Uchtdorf an.

Tochter Antje Evans hatte wie ihre Eltern eine lange Anreise hinter sich. Sohn Guido Uchtdorf ist mit einer Schweizerin verheiratet und lebt in der Nähe von Zürich. Er kam in der Versammlung mit den Missionaren selbst zu Wort. „Wir verkünden eine frohe Botschaft“, erinnerte der Ratgeber in der Präsidentschaft des Pfahles St. Gallen an den bevorstehenden Ostersonntag.

Dessen Tochter Jasmin Uchtdorf war erst vor wenigen Wochen von ihrer Mission in Paris zurückgekehrt. „Gott erhört Gebete“, betonte sie in einem kurzen Wortbeitrag. Ihr jüngerer Bruder Elder Robin Bond dient derzeit in der Berlin-Mission.

„Verrichten Sie Ihre Arbeit mit Freude und Vertrauen. Seien Sie unverkrampft und haben Sie keine Angst, Fehler zu begehen“, wandte sich Elder Uchtdorf an die Missionare. Viele Menschen ließen sich durch unterschiedliche gesellschaftliche oder politische Haltungen entzweien. Das Evangelium lenke den Blick auf das Wesentliche und führe zusammen, erklärte der Apostel.

Das Treffen mit den Missionaren der Frankfurt-Mission führte Elder Uchtdorf und seine Frau zurück nach Hessen, wo sie lange zu Hause waren. „Hier in Frankfurt wurde ich getauft. Hier haben mein Mann und ich uns kennengelernt“, zeigt sich Harriet Uchtdorf gerührt, als sie ans Podium tritt.

Die Freundlichkeit und Einigkeit der Gläubigen in Frankfurt habe es ihr, ihrer Mutter und ihrer Schwester leicht gemacht, in der Gemeinde Fuß zu fassen. „Reichen Sie anderen die Hand und laden Sie sie ein“, richtet sie sich an die Versammelten.

Elder Uchtdorf lud die Missionare ein, mit dankbarem Herzen durch die Welt zu gehen. „Warten Sie nicht auf große Wunder. Schauen Sie sich um und nehmen die kleinen Wunder um sich herum dankbar an. Dankbarkeit ist eine wirksame Medizin gegen Traurigkeit und Ängste“, so der Apostel.

„Lassen Sie sich nicht durch die Vergangenheit belasten. Nehmen Sie Jesus Christus an und machen Sie sich frei“, sprach Elder Uchtdorf. „Entwickeln Sie Lebensfreude, so bauen Sie Brücken zu den Herzen von Menschen. Sie bekehren andere nicht. Bekehren Sie sich selbst und wenden Sie sich dem Herrn zu.“

Auch in Frankfurt am Main waren die beiden Kinder der Eheleute Uchtdorf sowie einige Enkelkinder zugegen. Tochter Antje Evans wandte sich an die Missionare und machte ihnen Mut. „Unterschätzen Sie nicht den Einfluss, den Sie auf andere ausüben. Ihr Herz schlägt für das Land und die Leute hier, das sieht man Ihnen an und bleibt nicht unbemerkt.“

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.